Herz in Bewegung – Sport mit schwachen Herzen

Genetisch bedingten Kardiomyopathien: Im Leistungssport häufig unerkannt, aber mit schwerwiegenden Folgen

0
Spitzensportler, Spitzenwissenschaftler: In Würzburg machen sich Handballbundesligist Stefan Schmitt (l.) und Kardiologe Stefan Störk gemeinsam stark im Kampf gegen die Volkskrankheit Herzschwäche. Foto: DZHI

Spitzensportler, Spitzenwissenschaftler: In Würzburg machen sich Handballbundesligist Stefan Schmitt (l.) und Kardiologe Stefan Störk gemeinsam stark im Kampf gegen die Volkskrankheit Herzschwäche. Foto: DZHI

Sport trotz einer Herzerkrankung? Sport gerade wegen einer Herzerkrankung? Bereits seit vielen Jahren diskutieren Mediziner über die richtige Sportdosis bei Herzschwäche und Co.

Anlässlich des bereits zum sechsten Mal stattfindenden Heart Failure Awareness Day (HFA-Day), einer europaweiten Aufklärungskampagne über die Volkskrankheit Herzschwäche, laden das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) und das Kompetenznetz Herzinsuffizienz (KNHI) Medien- und Interessensgruppenvertreter zu einer Pressekonferenz am 30. März 2016 nach Mannheim ein.

Mit dabei sind Spitzensportler und führende Wissenschaftler auf dem interdisziplinären Forschungsfeld der Genetik und Kardiologie, die das Thema „Sport mit schwachem Herz“ diskutieren. Die Veranstaltung findet im Rahmen der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie im Congress-Center Rosengarten, Mannheim statt um 19 Uhr im Presseraum statt.

Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu tragischen Fällen plötzlichen Herzversagens im Spitzensport. Grund dafür waren häufig sogenannte angeborene Kardiomyopathien, also erblich bedingte Herzmuskelerkrankungen: 2010 bricht der Top-Handballer Sebastian Faißt mit erst 20 Jahren während eines Bundesligaspiels auf dem Schaffhausener Spielfeld zusammen: Tod durch plötzliches Herzversagen.

Beim hochtalentierten und viel umjubelten Ex-Fußballnationalspieler Gerald Asamoah stand die Karriere aufgrund einer angeborenen Herzwandverdickung auf der Kippe. 2012 wird Normann Stadler, der Zweifachsieger des welthärtesten Triathlons „Ironman Hawaii“ aufgrund eines Aortenaneurysmas offen am Herzen operiert. Neun Monate später läuft er wieder – einen Stadtlauf. Das zeigt: Sport und Herzerkrankungen schließen sich nicht aus.

Handball, Fußball, Ironman – Wenn Hochleistungsherzen schwächeln

Das weiß auch der Mannschaftskapitän des Handball-Zweit-Bundesligavereins DJK Rimpar Wölfe. Stefan Schmitt ist ebenfalls ein Spitzensportler – ohne Herzerkrankung. Dennoch macht sich der Spieler mit seinem Verein in dieser Saison im Kampf gegen die Volkskrankheit Herzschwäche stark.

„Um im Spitzensport bestehen zu können, sind körperliche wie geistige Gesundheit entscheidende Faktor. Dem Herzen als Motor unseres Körpers wird dabei eine besondere Stellung zuteil. Sich präventiv mit dem Thema der eigenen Herzgesundheit auseinanderzusetzen, ist für den Erhalt meiner eigenen körperlichen Ressourcen daher unverzichtbar“, so Stefan Schmitt über sein Engagement.

Sport und Herzkrank – Mediziner diskutieren

Der Rimparer Handballer wird gemeinsam mit dem Mannheimer Ex-Ironman Triathlet Normann Stadler Medien- und Interessensgruppenvertretern bei einer Pressekonferenz zum Thema „Herz in Bewegung“ informieren, welche Belastungen sie ihren Herzen zumuten können und wollen.

Mit ihnen beantworten Spitzenforscher und Mediziner des Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) und der Deutschen Herzstiftung sowie des Universitätsklinikums Mannheim Fragen rund um den Themenkreis Sport trotz und gerade mit Herzerkrankungen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auch auf die Grundlagen der angeborenen Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen) gerichtet sein. Sie gelten als Ursache von schweren Herzerkrankungen bei Spitzensportlern und sind dennoch weitestgehend unerforscht.

Seit Anfang 2016 hat das DZHI auch deswegen eine Forschungsprofessur zum Thema Genetik der Herzerkrankungen hochkarätig besetzt. Die Forscherin Prof. Brenda Gerull wird bei der Pressekonferenz erstmals Einblick in ihre aktuellen Forschungsergebnisse rund ums Thema familiär bedingte Herzerkrankungen und deren frühe Erkennung geben.

Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 30. März, 19 Uhr, im Presseraum des Congress-Center Rosengarten Mannheim auf der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Teilnehmer:
· Prof. Georg Ertl (Ärztlicher Direktor UKW, Sprecher DZHI), Moderation
· Prof. Thomas Meinertz (Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung; Nationaler Partner beim HFA-Day)
· Prof. Stefan Störk (Wissenschaftlicher Direktor DZHI)
· Prof. Brenda Gerull (Forschungsprofessur Genetik der Herzkrankheiten, DZHI)
· Prof. Martin Borggrefe (Direktor 1. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim)
· Stefan Schmitt (Mannschaftskapitän der Rimparer Wölfe, Zweite Handball-Bundesliga)
· Normann Stadler (Ex-Ironman-Gewinner aus Mannheim)
· Gerald Asamoah (Ex-Fußballnationalspieler, Videobotschaft), vertreten durch Jeanne von Walter (Geschäftsführerin der „Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder“)

Share.