Gesundheit weltweit vernetzt

Das einwöchige Digitalfestival „Wuerzburg Web Week“ findet dieses Jahr vom 22. bis 29. Oktober statt

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„Die Auswirkungen digitaler Techniken auf das Gesundheitswesen sind enorm“, sagt Dr. Gunther Schunk, Mitinitiator der „Wuerzburg Web Week“. „Die Corona-Pandemie war ein gewaltiger Beschleuniger für die Forschung.“ Noch nie habe es mehr Daten zum Thema Gesundheit gegeben. Und noch nie habe es mehr Informationen zu Krankheiten, Krankheitsverläufen und Krankheitserregern gegeben – weltweit und digital vernetzt. „Big Data macht schnell Informationen verfügbar und kann dadurch Diagnosen beschleunigen und verbessern“, erläutert er die Vorteile. Digitale Tools würden aber auch bei der Diagnose und Therapie, bei Operationen und der Analyse und Forschung helfen. Und es bestünde die ernste Hoffnung, dass die gewaltige Überbürokratisierung des Gesundheitswesens durch digitale Tools spürbar entschlackt werde. „Digital Health“¹, lautet das Schlagwort der Stunde, mit dem sich auch die „Wuerzburg Web Week“ in diesem Herbst auseinandersetzen will, wenn die Veranstalter:innen des IT- und Digitalstandorts Mainfranken zu informativen Events digital, hybrid und in Präsenz einladen.

Philip Rieger ©UKW

Darunter verstehe man Schunk zufolge „die interdisziplinäre Verbindung von Gesundheit, Gesundheitsfürsorge, Leben und Gesellschaft mit digitalen Medizin- und Gesundheitstechnologien, um die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu verbessern und Arzneimittel individueller und wirkungsvoller einsetzen zu können“. In der Gesundheitsregion Mainfranken sei es darum sehr gut bestellt, ist Gunther Schunk überzeugt. Es sei ein „sehr starker Forschungsstandort“. Aber auch in der Anwendung für Patient:innen sei die Region breit aufgestellt. Mit dem Universitätsklinikum habe man einen sehr starken Akteur in der Region, der sich mit zahlreichen interessanten Veranstaltungen in der „Web Week“ einbringen werde.

Dort ist man sich des technologischen Wandels wohl bewusst: „Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt im Universitätsklinikum Würzburg grundlegend. Umfassende und genauere Daten helfen uns zum einen, Krankheiten besser zu verstehen und zielgerichtet nach besseren Therapien zu forschen. Gleichzeitig wollen wir Vorzüge digitaler Arbeitsabläufe nutzen, um mehr Zeit für unsere Patient:innen zu haben“, kommentiert Philip Rieger, Kaufmännischer Direktor des UKW. Nicht nur in Anbetracht dessen, ist auch Schunks Blick in die Zukunft vielversprechend. „Das ganzheitliche Gesundheitsmanagement wird sich verbessern. Neue Soft- und Hardware helfen bei der Diagnose und Therapie.“² Gleichzeitig wirft Schunk eine „kühne Frage“ in den Raum, die durchaus diskutabel ist: „Wenn das alles so kommt und wir mit den Mitteln der Digitalisierung immer früher Gesundheitsgefahren und Erkrankungen erkennen – können wir dann überhaupt noch krank werden?“

Quellen:
¹https://www.digital-health-germany.org/,
²https://www.johner-institut.de/blog/medizinische-informatik/digital-health-e-health/

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