Die Hitzewelle und vor allem die damit verbundene Trockenheit hat den Obstbäumen in diesem Jahr einiges abverlangt. Vor allem Äpfel werfen bereits einen Teil ihres Ertrages notreif ab.
Pflaumen und Mirabellen dagegen profitieren von reichlich Sonne: Ihre Früchte sind besonders süß und aromatisch.
Damit die Ernte auch verwertet wird und nicht ungenutzt zu Boden fällt, bietet der Landkreis Bamberg einen außergewöhnlichen Service: In der „Streuobstbörse“ werden Adressen von privaten Anbietern veröffentlicht, die das Obst ihrer heimischen Wiesen verkaufen möchten.
Frisch und gesund aus der Region, von ungespritzten Streuobstwiesen: Die Streuobstbörse bietet eine breite Palette heimischer Sorten, die oft im kleinen Hofverkauf angeboten werden. Wer selbst Hand anlegen möchte, findet auch hierfür Angebote: Auf die Obstwiese zu ziehen und selbst Äpfel, Birnen oder Pflaumen ernten – das ist ein Erlebnis für die ganze Familie!
Übrigens: „Mundraub“ kann zwar in geringem Maß toleriert werden, auch das Aufsammeln von Fallobst ist sicher für viele Baumbesitzer kein Problem. Wer aber ungefragt und ohne Gegenleistung komplette Bäume aberntet, der vergisst, dass eine Streuobstwiese das ganze Jahr über von ihrem Besitzer gepflegt wird, angefangen vom Schnitt der Bäume bis zur Mahd der Wiese. Es ist also nur fair, für das Obst, das die Wiese erbringt, auch einen Kostenbeitrag zu zahlen. Nur so können Streuobstwiesen, die unsere oberfränkische Landschaft prägen, auf Dauer erhalten werden.
Saft pressen aus eigenem Obst
Wer seine eigene Ernte zu Saft verarbeiten lassen möchte, dem bietet die Streuobstbörse die Kontaktdaten von 12 Keltereien in Stadt und Landkreis Bamberg, die größtenteils von engagierten Obst- und Gartenbauvereinen geführt werden und ab September ihren Betrieb aufnehmen. Weitere Information zum Saftpressen finden Sie auch auf der Internetseite des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege: www.kv-gartenbauvereine-bamberg.de
Streuobst gesucht!
Die Streuobstbörse soll dabei nicht nur Kunden ansprechen, sondern auch neue Anbieter. Haben Sie regelmäßig mehr Obst, als Sie selbst verwerten können? Oder können Sie vielleicht nicht mehr selbst ernten und es schmerzt Sie, das Obst ungenutzt am Baum hängen zu sehen? Abnehmer gibt es sicherlich – Wir bringen Sie zusammen!
Wer ungespritztes Obst aus traditionell bewirtschafteten Streuobstanlagen oder Obstwiesen zum Verkauf – auch zum Selbstpflücken – anbieten möchte, ist herzlich eingeladen, den kostenlosen Service des Landkreises zu nutzen und sich in die Streuobstbörse aufnehmen zu lassen. An den Eintrag sind keine weiteren Verpflichtungen gebunden. Interessenten wenden sich bitte bis zum 3. September an die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege, Alexandra Klemisch (Tel. 0951-85534, alexandra.klemisch@lra-ba.bayern.de).
Neben der Streuobstbörse bietet sich auch der Apfelmarkt des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege als Verkaufsmöglichkeit für frisches Obst an. Hier finden Äpfel, Birnen, Nüsse und anderes Obst von ungespritzten Streuobstwiesen eine treue Stammkundschaft, die sich am 2. Sonntag im Oktober mit dem begehrten Wintervorrat eindeckt.
Dieses Jahr findet der Apfelmarkt am 14. Oktober 2018 in Litzendorf statt. Bei Interesse wenden Sie sich einfach an die Kreisfachberater im Landratsamt Bamberg.