Freiraum – unbeschwert, frei und zwanglos

Freizeitangebot für junge Erwachsene mit psychischer Erkrankung im Cafe dom@in

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Billard ist nur eine von vielen Freizeitangeboten im Cafe dom@in. Foto: Senftleben

Billard ist nur eine von vielen Freizeitangeboten im Cafe dom@in. Foto: Senftleben

Behandlung, Therapie – welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es darüber hinaus? Diese Frage stellen sich sicher viele Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Ob es nun die Einnahme von Medikamenten, Arzt – und Klinikbesuche, regelmäßige therapeutische Gespräche oder eine Kombination daraus ist, meist hat eine psychische Erkrankung irgendeine Form der Behandlung zur Folge.

Selbstverständlich ist sowohl eine medikamentöse als auch eine therapeutische Unterstützung sinnvoll und gehört zum festen Programm bei der Behandlung einer psychischen Erkrankung.

Doch ist das alles? Die Antwort lautet: Nein! Darüber hinaus sollte man die schönen Seiten des Lebens nicht vergessen und bedenken, dass es nicht immer beschwerlich sein muss.

Dafür steht seit zweieinhalb Jahren der Freiraum, ein Kooperationsprojekt der beiden sozialpsychiatrischen Dienste in Würzburg. Im offenen Treff Freiraum haben junge Erwachsene bis 30 Jahre jeden Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr die Möglichkeit zahlreiche Angebote zu nutzen. Tischkicker, Billard oder PC-Spiele, Gesellschaftsspiele und vieles mehr stehen in den Räumlichkeiten des Jugendzentrums Cafe dom@in zur Verfügung.

Auch wer alleine dort auftaucht wird nicht alleine gelassen. Besucher werden von zwei jungen ehrenamtlichen Mitarbeitern freundlich in Empfang genommen.

„Mit den Ehrenamtlichen habe ich mich sofort gut verstanden“ erzählt der 27-jährige Sebastian, ein Besucher des Freiraums. Bedenken, Ängste und Schüchternheit seien bald zerstreut worden, so dass man sich richtig habe wohlfühlen können. Sozialpädagogin Patricia Kolz vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Erthal Sozialwerkes fügt hinzu: „Gerne dürfen auch Angehörige oder Bekannte beim ersten Besuch mitgebracht werden.“

Für die 25-Jährige Lara ist der Freiraum einfach eine super Idee. Die Studentin leidet seit 2013 an Depressionen, hat diese aber nach eigenen Angaben im Griff. Sie kommt regelmäßig in die Ottostraße, um sich mit Leuten zu treffen, die „man so nicht treffen kann“.

Andreas (27), der seit einigen Jahren Depressionen hat, kam vor einem halben Jahr das erste Mal in den Freiraum und ist seitdem regelmäßiger Besucher. „Besonders gut gefällt mir, dass eine angenehme Atmosphäre herrscht und es zwangfrei ist. Hier habe ich neue Leute kennengelernt.“

Der Freiraum bietet jungen Erwachsenen Abwechslung von ihrem Alltag, der häufig von Krankheit, Medikamenteneinnahme, Isolation, privaten und beruflichen Schwierigkeiten geprägt ist. Zudem besteht die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen und sich mit Menschen auszutauschen, die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind.

Sich darauf einlassen lohnt sich!

Nähere Infos im Freiraum, mittwochs von 17 bis 19 Uhr im Café dom@in, Ottostraße 1, 97070 in Würzburg oder unter: spdi@kvwuerzburg.brk.de, spdi-wuerzburg@erthal-sozialwerk.de, www.facebook.com/wuerzburg.freiraum

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