Fotoausstellung im Rathaus: Trauma im Kopf

0

Was geht in einem Menschen vor, der ein Trauma erlebt hat? Wie kann er mit traumatischen Erfahrungen weiterleben? Welche Bilder schleichen sich immer wieder in seinen Kopf? In seinem Unistudium zum Fotografen hat Christian Weiß sich diesen Fragen gestellt. In einem auch psychisch nicht einfachen Prozess führte er Gespräche mit Menschen, die Opfer oder Betroffene eines der beiden Würzburger Attentate von 2016 und 2022 sind, fotografierte sie, arbeitete Bilder von der Messerattacke am Barbarossaplatz in Lentikulartechnik ein und lässt aufgrund dieser Technik bewegte Einblicke in den Geist der Menschen zu. Der Effekt der Lentikulartechnik ist bereits Kindern bekannt und wird gerne in „bewegten Bildern“ eingesetzt. Winzige optische Linsen oder Prismen erzeugen die Illusion der Bewegung, so wird in Kinderbüchern oder auf Postkarten durch Drehen und Bewegen beispielsweise aus der Sonne ein Mond. „In Your Head“ heißt die Ausstellung. Sie ist die finale Masterarbeit in Weiß‘ berufsbegleitendem Studium. Bürgermeisterin Judith Jörg betonte bei der Eröffnung die Eindringlichkeit der Bilder, die die Ereignisse des 25. Juni 2022 am Würzburger Barbarossaplatz wieder zurückholen. „Ein Jahr später sind die Wunden noch tief, die diese Messerattacke auf Unschuldige in der Würzburger Innenstadt hinterlassen hat und wir werden sie wohl alle immer in uns tragen und mit den Opfern und ihren Angehörigen Schmerz empfinden.“

Zu sehen sind die Fotografien bis 26. August 2022 in der Behr-Halle im Rathaus montags bis freitags zwischen 18 und 20 Uhr, der Fotograf ist anwesend.

Share.