Es geht nur miteinander

Studierende der Universität Würzburg helfen Flüchtlingen bei der Integration

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Studierende, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren wollen, können sich per E-Mail melden unter: GSIK-HumanCare@uni-wuerzburg.de. Foto: ©depositphotos.com/ZouZou

Studierende, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren wollen, können sich per E-Mail melden unter: GSIK-HumanCare@uni-wuerzburg.de. Foto: ©depositphotos.com/ZouZou

Seit Oktober 2015 haben rund 300 Geflüchtete in einer Notunterkunft auf dem Hublandcampus Nord ein vorläufiges „Zuhause“.

Die Schicksale der Menschen, die in der Mehrzweckhalle und der Turnhalle im Didaktik- und Sprachenzentrum untergebracht sind, bewegen die Studenten an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Das GsiK-Projekt der Uni hat deshalb ein neues Angebot ins Leben gerufen: „GsiK HumanCare“.

„Das Lehrprojekt ‚Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz‘ (GsiK) ist ein deutschlandweit einmaliges Gemeinschaftsprojekt unterschiedlichster Fachbereiche der Uni Würzburg“, erklärt Projekt-Betreuer, Diplom-Pädagoge Dominik Egger.

„Studierende aller Studiengänge erhalten die Möglichkeit, durch ein breit gefächertes Lehrangebot aus Seminaren, Workshops und Vorträgen studienbegleitend interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.“

Das Unterprojekt „GsiK HumanCare“ verbinde seit November 2015 die Idee einer praktischen Vermittlung interkultureller Kompetenz mit dem Wunsch vieler Studierender, sich im Rahmen eines sozialen und gesellschaftlichen Engagements in der Arbeit für Geflüchtete einzubringen.

Dabei ist ein innovatives und gleichzeitig gesellschaftlich wertvolles Konzept entstanden: „Studierende werden zu gesellschaftlichem Engagement ermutigt und die Integration von Flüchtlingen wird beschleunigt“, betont Egger. Die jungen Leute würden übrigens nicht nur am Hubland helfen…

„Die Studierenden sind an vielen weiteren Standorten in Würzburg, aber auch im Landkreis oder ihren Heimatorten engagiert“, fasst der Pädagoge das ehrenamtliche Engagement der jungen Leute zusammen. Thema seien hier vor allem Deutschkurse.

Dafür würden viele Helfer benötigt, um die Lerngruppen möglichst klein zu halten. Daneben gebe es, je nach Standort, die Notwendigkeit gelegentlicher Kinderbetreuung, Freizeitangebote, aber auch Unterstützung bei Behördengängen oder einfach persönliche Ansprache.

„Integration geht nur über den persönlichen Kontakt, das Gespräch, das Miteinander. So werden Sprache, Werte, Normen – eben Kultur – vermittelt und ausgehandelt“, betont der wissenschaftliche Mitarbeiter.

Studierende hätten häufig berichtet, dass sie zunächst auch Ängste gehabt hätten, die sich jedoch als unbegründet herausstellten.

„Sie erzählen von Herzlichkeit und Dankbarkeit, auch von der Höflichkeit der Geflüchteten, von deren starker Motivation, die Sprache zu lernen, von deren Eifer und Begeisterung, wenn sie lernen dürfen.“

Natürlich gebe es auch Probleme: Unpünktlichkeit sei eines. Über Respektlosigkeit habe aber noch kein Studierender berichtet.

Seit Dezember 2015 finden Egger zufolge regelmäßig Reflexionssitzungen statt, in denen Studierende sich über ihre Erfahrungen unter Anleitung eines pädagogisch oder psychologisch geschulten Mitarbeiters austauschen können.

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