Erste-Hilfe-Wissen über Tastsinn aufgefrischt

Erste-Hilfe-Kurs der Johanniter für Menschen mit Sehbehinderung

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Mit Hilfe von Modellen hat Kursleiterin Jutta Büttner von den Johannitern den zum Teil blinden Teilnehmern das Erste-Hilfe-Wissen vermittelt. Foto: Christoph Fleschutz / Johanniter

Würzburg ■ Um das Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen und die lebensrettenden Maßnahmen trotz einer Sehbehinderung zu üben, kam am 2. März Jutta Büttner von den Würzburger Johannitern zum Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund in der Juliuspromenade. Bei dem eintägigen Kurs erklärte die erfahrene Erste-Hilfe-Trainerin den zehn Teilnehmern sehr bildlich, mit welchen Maßnahmen sie als Ersthelfer trotz der Sehbehinderung tätig sein können. „Macht als erstes das Umfeld auf den Notfall aufmerksam, indem ihr mehrfach ganz laut Hilfe ruft“, erklärt Büttner.

„Dadurch bekommt ihr weitere Unterstützung und ihr könnt die nächsten Schritte aufteilen.“ Als sich die Teilnehmer über die Bewusstlosigkeit unterhielten, reichte die Erste-Hilfe-Expertin ein Modell in Form eines Querschnitts des Kopfes und des Halses in die Runde und sagte: „Bewegt den Kopf nach hinten und tastet, was mit der Zunge im Rachenraum passiert.“ Durch das Überstrecken des Kopfes hebt sich der Zungengrund, sodass die Luftröhre nicht mehr blockiert ist und die Atemwege frei sind.

„Es ist toll, dass wir bei diesem Erste-Hilfe-Kurs die Situationen abtasten können, damit wir uns ein Bild machen können“, freut sich Annette aus Würzburg, die von Geburt an eine sehr starke Sehbehinderung hat und ihr Erste-Hilfe-Wissen im Kurs auffrischen möchte. „Dadurch verstehe ich die Situation leichter und habe es begriffen, warum ich entsprechend handeln muss.“ Die Methoden für die Wissensvermittlung hat die erfahrene Kursleiterin komplett auf die Teilnehmer angepasst und verzichtet besonders auf Plakate oder Präsentation und gibt dafür sehr vieles in die Runde, damit die Teilnehmer die Gegenstände ertasten können.

„In einem regulären Erste-Hilfe-Kurs würden die Menschen mit einer Seheinschränkung leider untergehen, da mit vielen Medien gearbeitet wird, die man lesen können muss“, berichtet Büttner. Daher haben sich die Johanniter auf individuelle Kurse spezialisiert und entwickeln die Kursinhalte maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der potentiellen Ersthelfer. „Sei es für Ersthelfer in Betrieben, Arzthelferinnen, Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder Outdoor-Sportler, wir entwickeln für jede Gruppe gerne das passende Konzept und führen die Kurse auch direkt vor Ort durch. Jeder von uns kann ein guter Ersthelfer sein“, sagt Jutta Büttner von den Johannitern.

Weitere Informationen über das reguläre Kursangebot der Johanniter sind telefonisch unter 0800 0 19 15 15 16 oder im Internet unter www.johanniter-kurse.de erhältlich.

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