Dem Hamsterrad entrinnen

„Hektik-Fasten hinter Klostermauern“ am Starnberger See im Frühjahr 2019

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Tage voller Stress und Hektik, das kennen immer mehr Menschen. Selbst in der Freizeit kann man sich kaum entspannen. Weil „Hektik“ zum Massenphänomen geworden ist, kreierte das Kloster Bernried am Starnberger See 2017 das Angebot „Hektik-Fasten hinter Klostermauern“.

Im Frühjahr 2019 findet es vom 20. bis 24. März statt. Für bis zu 15 Teilnehmer wird das Kloster der oberbayerischen Missions-Benediktinerin an diesen fünf Tagen zu einer Oase der Einkehr und der Ruhe.

In den Tagen vor Ostern auf Alkohol oder Süßigkeiten zu verzichten, das praktizieren die Menschen seit Langem. Einige versuchen auch, in der Fastenzeit bewusst weniger fernzuschauen. Andere bemühen sich, das Auto öfter stehenzulassen und überhaupt klimafreundlicher zu leben. Der Vorsatz, sich einige Tage vom Stress zu enthalten, ist neu.

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen nervenaufreibende Jobs haben, wächst jedoch das Bedürfnis nach diesem Abstinenzziel. Laut Schwester Eligia Mayer, die für die spirituell ausgerichteten „Hektik-Fastentage“ verantwortlich ist, war die Nachfrage von Anfang an groß: „Wir hatten beim Start 2017 sogar eine Warteliste.“

Kein Wunder, sind doch eine Menge Menschen das ganze Jahr über mächtig am Rotieren. Die Teilnehmerzahl soll dennoch nicht ausgeweitet werden. „Wir möchten keine Masse, denn das würde für die Teilnehmer nur wieder stressig sein.“ Es sind vor allem Berufstätige, die den Kurs als Pause nutzen.

Das Gros der Teilnehmer ist zwischen 40 und 60 Jahre alt. Der Ordensfrau zufolge sehnen sich die Menschen immer stärker nach Räumen, wo sie ganz so sein dürfen, wie sie sind: „Wo sie keine Rolle spielen müssen.“ Mit den Kursen möchten die Ordensfrauen vom Bildungshaus Bernried solche Räume und Zeiten anbieten.

Vor allem der Kurs „Hektik-Fasten“ lädt ein, inne zu halten und für sich selbst eine neue Balance von Leib und Seele zu finden. Die Teilnehmer üben außerdem, still zu werden. Ohne vom Gedanken beunruhigt zu sein, nun womöglich kostbare Zeit zu verlieren – wäre doch eigentlich gerade im Büro oder zuhause so viel zu tun.

In Gesprächen tauschen sie sich aus: Warum gönnt man sich nicht mehr Ruhe? Nicht mehr Pausen? Warum kommt sofort der Gedanke auf, dass dies oder jenes später mühsam nachgearbeitet werden müsse? Auch Körperübungen und Tänze sind Teil des Fastenkurses. Wer mag, kann mit den Kursleiterinnen an den Nachmittagen Einzelgespräche führen.

Mit Schwester Eligia Mayer steht eine diplomierte Psychologin und geistliche Begleiterin zur Verfügung. Sie leitet den Kurs zusammen mit Eva Kaletsch-Lang, die Bewegungs- und Psychotherapeutin ist.

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