Aufs Wesentliche reduziert

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Was uns Autorin Anne Donath in ihrem Buch „Wer wandert, braucht nur, was er tragen kann“ beschreibt, scheint für die meisten von uns kaum vorstellbar. Sie bestreitet ihren Alltag ohne Strom, Telefon, Computer oder Auto. Ihr Leben spielt sich nicht in einem komfortablen Einfamilienhaus oder einer schönen Eigentumswohnung ab. Sie hat ihr Quartier in einer einfachen Blockhütte im Schwäbischen aufgeschlagen.

Für die heute über 70-jährige Mutter dreier erwachsener Töchter war dieser einfache Lebensstil
eine bewusste Entscheidung. Mutig nennen das die einen, verrückt die anderen. Von Beruf Krankenpflegerin und Lehrerin, schien ihr Leben zunächst in „geordneten“ Bahnen zu verlaufen. Reisen haben sie aber schon immer inspiriert. Nach einem Besuch in einem Tuaregdorf in Algerien entschied sie sich 1993 zu einem radikalen Neuanfang.

„Ich hab im ersten Jahr viel gelernt“, beschreibt sie ihren ungewöhnlichen Start mit vielen Experimenten. Streichölzer gehören neben die Tür, da man im Dunkeln kein Licht hat, um nach ihnen zu suchen. Unkraut wächst schneller als Kartoffeln und Heu lässt sich prima gegen frische Eier tauschen. Ihre wichtigste Erkenntnis gilt aber bis heute:„(…) dass Mensch fast alles lernen kann, wenn sie nur will!“

Anne Donath: Wer wandert, braucht nur, was er tragen kann,
Piper Verlag München/Berlin 2006 und 2017, ISBN: 978-3-492-40615-4, Preis: 15 Euro, www.nationalgeographic.de, www.malik.de

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