20 Jahre Juliusspital Epilepsieberatung Unterfranken

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Die Juliusspital Epilepsieberatung Unterfranken war eine der ersten Epilepsieberatungs- stellen in Bayern. Seit 20 Jahren informiert, berät und unterstützt sie Betroffene dieser neu- rologischen Erkrankung sowie deren Angehörige und Fachleute.

Eine der ersten Epilepsieberatungsstellen in Bayern
In Bayern findet man die bundesweit flächendeckendste Versorgung mit Epilepsieberatungsstellen. In allen sieben Regierungsbezirken gibt es eine oder mehrere Beratungsstellen, die vom Freistaat Bayern, den jeweiligen Regie- rungsbezirken sowie dem jeweiligen Träger – in Unterfranken ist das die Stiftung Juliusspital Würzburg – finanziert werden. Die Juliusspital Epilepsieberatung Unterfranken war vor zwanzig Jahren eine der ersten Beratungsstellen in ganz Deutschland. Darauf ist man in Würzburg stolz, sieht es aber vor allem als Ansporn, das Angebot immer weiter auszubauen und noch mehr Menschen zu erreichen.

Was ist Epilepsie?
In den hellen und einladenden Beratungsräumen, die sich im Ensemble der Stiftung Juliusspital in der Würzburger Innenstadt befinden, hängt ein ausdrucksstarkes Gemälde, welches das Krankheitsbild der Epilepsie versinnbild- licht. Es ist eine Marionette, an feinen Fäden hängend, welche die verschiedenen Einflüsse der Krankheit auf das Le- ben der Betroffenen symbolisieren soll.

Epilepsien gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Fünf Prozent aller Menschen weltweit erleiden einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall, bei knapp einem Prozent der Bevölkerung treten diese Anfälle wiederholt auf. Herunter gerechnet auf Unterfranken bedeutet das etwa 12.000 Betroffene.

Erscheinungsbilder und Verlaufsformen von Epilepsien können sehr unterschiedlich sein und sich in leichten Be- wusstseinsstörungen bis zu schweren Anfällen äußern. Oft wirft die Diagnose „Epilepsie“ neben medizinischen Fra- gestellungen auch weitere Probleme auf, die schwerwiegender sein können als die Erkrankung selbst. Etwa die Re- aktionen aus dem sozialen Umfeld, die oft durch Vorurteile und Unwissenheit geprägt sind oder auch die schwer einschätzbaren Gefahren im Alltag aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Anfälle. Das kann bei Betroffenen und An- gehörigen ein Gefühl von Hilflosigkeit und Verunsicherung auslösen. Hier setzt die Epilepsieberatung an.

In guten Händen
Simone Fuchs und Henrike Staab, beide diplomierte Sozialpädagoginnen, bilden seit zwanzig Jahren das Team der Juliusspital Epilepsieberatung Unterfranken. Sie haben die Beratung aufgebaut und widmen sich seitdem Ihrer Auf- gabe „mit Leidenschaft und Hingabe“– ganz im Sinne des Stiftungsgründers Julius Echter. „Wir informieren, beraten und unterstützen Menschen mit Epilepsie jeden Alters und deren Angehörige sowie Fachleute, die mit Betroffenen arbeiten. Wir helfen bei sozialen und psychischen Belastungen und beim Umgang mit der Erkrankung“, beschreiben die beiden ihre Arbeit.

Das Beratungsangebot ist vertraulich und kostenlos. Die Beratung kann telefonisch oder persönlich in Form von Ein- zel- und Familienberatungen oder als Video-Beratung erfolgen. Daneben bietet die Beratungsstelle Seminare, Vor- träge und Gruppenangebote an. Und für alle Interessierten außerhalb von Würzburg gibt es Außensprechtage in ganz Unterfranken.

In den vergangenen 20 Jahren wurde viel erreicht
Anlässlich des Jubiläums kann Simone Fuchs zufrieden zurückblicken: „Wir haben in den letzten zwanzig Jahren in der Epilepsieberatung viel erreicht. Besonders hat die gezielte Beratung und Begleitung von Kindertagesstätten und Schulen dazu geführt, dass bei Kinder und Jugendlichen mittlerweile ein viel entspannterer Umgang mit der Krank- heit stattfindet. Ein weiterer Meilenstein war die Entwicklung hin zu einer individuellen Begleitung von erkrankten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, um Arbeitsplätze zu erhalten.“

Durch den Einsatz von Online Medien und dem Entwickeln von kreativen Angeboten, wie dem neuen Format „Walk & Talk“, blieb und bleibt das Beratungsangebot in Unterfranken auch während der Corona-Pandemie aufrechterhal- ten. „Für viele Betroffene ist es gerade in Zeiten der Pandemie wichtig mit anderen Betroffenen Kontakt zu haben, sich auszutauschen und sich gegenseitig Mut zu machen. Daher haben wir im letzten Jahr auch Online-Formate etabliert“, erzählt Henrike Staab.

Expertentelefon am 23. November 2021
Pandemiebedingt verzichtet die Juliusspital Epilepsieberatung Unterfranken auf Feierlichkeiten zum Jubiläum und bietet stattdessen allen Betroffenen und Interessierten am 23. November 2021 ein Expertentelefon an.

Von 19.00 bis 21.00 Uhr informieren und beraten die Mediziner Dr. Christoph Uibel, Neurologe, Oberarzt der Neurolo- gischen Abteilung im KWM Klinikum Würzburg Mitte und Dr. Axel Quattländer, Neuropädiater aus Volkach sowie die Sozialpädagoginnen Simone Fuchs und Henrike Staab der Juliusspital Epilepsieberatung Unterfranken .
Das Expertentelefon erreichen Sie unter der Telefonnummer: 0931 / 393-1580. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen über die Juliusspital Epilepsieberatung Unterfranken finden Sie auch online unter www.epilepsieberatung.de.

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