17. November: Welt-Frühgeborenen-Tag in der Missio Kinderklinik

Wenn der frühe Start ins Leben Hilfe braucht

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Familie Audu bekommt viel Unterstützung: Die Oma aus Nigeria ist zu Besuch und Amaka Tosins Studienkollegen und Freunde sind auch zur Stelle, wenn eine helfende Hand gebraucht wird. Foto: Inline Internet & Werbeagentur

Warum ein Tag des Frühgeborenen?
Der Welt-Frühgeborenen-Tag macht Frühgeburt und die Folgen zum Thema. Deutschlandweit werden pro Jahr ca. 60.000 Kinder zu früh geboren. Demnach ist eines von zehn Neugeborenen ein Frühchen. Am 17. November machen weltweit Eltern, Kliniken und Organisationen auf dieses Thema aufmerksam.

Was ist ein Frühchen?
Frühgeborene wiegen bei ihrer Geburt weniger als 2.500g (normal ist ca. 3.500g) und kommen vor der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Welt. Frühchen-Eltern stürzen meist ziemlich unvorbereitet in ihre neue Rolle.

Das war auch bei Frühchen-Eltern Amaka Tosin und Simon Audu – die glückliche Eltern von süßen Zwillingen geworden sind – nicht anders. Die beiden Babies wurden am 15.6.18 in der Missioklinik geboren. Sie kamen 8 Wochen zu früh auf die Welt. Das Mädchen heißt Fxenrarimam (1.240g) und der Junge Rimamtateb (1.670g). Anfangs hatten sie Schwierigkeiten mit der Atmung, eine Frühgeborenenanämie und weitere Einschränkungen. Die beiden Frühchen nach der Geburt an die Geräte angeschlossen zu sehen, war für die Eltern erstmal ein Schock. Man vergisst oft: Nicht nur die Kinder brauchen Unterstützung, sondern auch die Eltern brauchen Hilfe in dieser schwierigen Situation.

Wie arbeitet die Missio Kinderklinik?
Die Intensivstation (Station Panther) der Missio Kinderklinik betreut Frühgeborene ab der vollendeten 28. Schwangerschaftswoche (SSW) nach dem “SEIF-Konzept” sanft, entwicklungsfördernd, individuell, familienorientiert. Das besondere an diesem Konzept: Die Rundumversorgung von der Schwangerschaft bis zu Entlassung und anschließender Nachsorge. Die Kinder sollen sich nicht nur körperlich sondern auch geistig gut entwickeln und die Eltern eine gute Bindung zu ihren Kindern aufbauen und selbständig versorgen können.

Unterstützung nach dem Klinikaufenthalt
„Im Krankenhaus waren alle sehr nett. Alle haben sich gut um uns gekümmert. Nach Hause kommen nach dem Klinikaufenthalt war erstmal hart, wir mussten ohne die Hilfe der Schwestern auskommen. Zum Glück hat Harl.e.kin in den ersten Wochen bei Unsicherheiten und Fragen sehr viel geholfen. Und gerade besuchen uns die Omas aus Nigeria – jetzt geht es schon viel besser.“ so Amaka Tosin. Sie studiert in Würzburg den internationalen Studiengang “Social Work with Refugees and Migrants” und kann mit der Unterstützung durch die Familie und Kommilitonen auch direkt mit dem Studium weiter machen.

Was ist Harl.e.kin?
Am Missio gibt es das Harl.e.kin-Nachsorgeprojekt zur Betreuung von Risiko-, Früh- und Neugeborenen und deren Eltern. Ziel ist die Begleitung beim Übergang von der Klinik nach Hause. Eine von der Station her vertraute Kinderkrankenschwester und die entwicklungspsychologische Fachkraft der Frühförderstelle kommen als Team zur Familie nach Hause, um Fragen aufzunehmen und die Eltern vor Ort zu beraten.

Vom 16.11. bis 23.11. sind in der Haupthalle der Missioklinik Infostände für aufgebaut, mit schönen Fotos und interessanten Fakten zum Thema “Frühgeburt”.

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