Der Welt-Frühgeborenen-Tag findet jedes Jahr am 17. November statt. An diesem Tag informieren Verbände und Kinderkliniken über die möglichen Auswirkungen einer Frühgeburt. Warum ist ein solcher weltweiter Tag notwendig? Frühgeborene sind eine der größten Patientengruppen innerhalb der Kinder- und Jugendmedizin. Alle Babys, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren werden und/oder ein Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm haben, werden als Frühgeborene bezeichnet.
Jährlich kommen in Deutschland rund acht Prozent aller Kinder als Frühgeburten zur Welt. Diese Gruppe der Frühgeburten ist aber sehr inhomogen: Sie reicht von der Geburt in der 23. Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht unter 1.000 Gramm über sogenannte „moderate Frühgeborene“ (Geburt zwischen der 32. bis 33. Schwangerschaftswoche) bis zu den „späten Frühgeborenen“ (Geburt zwischen der 34.+0 und 36.+6 Schwangerschaftswoche).
Die Komplikationen nach einer Frühgeburt werden vor allem von der Schwangerschaftsdauer bestimmt – je früher die Geburt erfolgt, desto unreifer sind alle lebenswichtigen Organsysteme. Dies betrifft besonders die Lunge, das Gehirn, den Verdauungstrakt und die Immunabwehr. Zusätzliche Risikofaktoren wie Mangelversorgung während der Schwangerschaft und eine Infektion des Fruchtwassers können den Start in das Leben erschweren. Dank beeindruckender Fortschritte der Neugeborenen-Intensivmedizin hat sich auch die Überlebensrate von sehr kleinen Frühgeborenen deutlich verbessert. Dennoch benötigen viele Risikokinder und ihre Familien nach der Entlassung aus dem Krankenhaus Unterstützung und gezielte Fördermaßnahmen – oft über viele Jahre. Denn: Frühgeburt endet nicht mit der Entlassung aus dem Krankenhaus, sondern begleitet die Familien sehr lange, oft lebenslang.