Netzwerk informiert und unterstützt Brustkrebspatientinnen

Für eine noch bessere Unterstützung von Brustkrebspatientinnen arbeitet die Würzburger Universitätsfrauenklinik intensiv mit gemeinnützigen Vereinen und ehrenamtlich Engagierten zusammen.

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Präsentieren die neue Patientinnen-Informationstasche und die Herzkissen (v. l.) : Beate Beyrich (Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.), Prof. Achim Wöckel (Würzburger Universitätsfrauenklinik), Gabriele Nelkenstock (Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.), Brigitte Keller (Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.) und Johanna Schlereth (Würzburger Universitätsfrauenklinik). Foto: Universitätsklinikum Würzburg

Präsentieren die neue Patientinnen-Informationstasche und die Herzkissen (v. l.) : Beate Beyrich (Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.), Prof. Achim Wöckel (Würzburger Universitätsfrauenklinik), Gabriele Nelkenstock (Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.), Brigitte Keller (Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.) und Johanna Schlereth (Würzburger Universitätsfrauenklinik).
Foto: Universitätsklinikum Würzburg

Für eine noch bessere Unterstützung von Brustkrebspatientinnen arbeitet die Würzburger Universitätsfrauenklinik intensiv mit gemeinnützigen Vereinen und ehrenamtlich Engagierten zusammen. Jüngste Ergebnisse dieser Kooperation sind die Finanzierung einer Breast Care Nurse und die Herausgabe einer Patienteninformationstasche.

„Die Diagnosestellung ‚Brustkrebs‘ ist für die Betroffenen ein Schock. Und auch während sowie nach der Tumortherapie erleben die Patientinnen oft eine Situation des Alleingelassenseins und der Ratlosigkeit“, weiß Beate Beyrich aus eigener Erfahrung.

Zusammen mit Brigitte Keller organisiert sie die Würzburger Gruppe der bundesweit tätigen Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. Um den an Krebs erkrankten Frauen und deren Angehörigen weiterzuhelfen, offeriert der Verein seit sechs Jahren ein vielfältiges Beratungs- und Unterstützungsangebot.

Partner bei diesem Anliegen sind die Würzburger Universitätsfrauenklinik und der Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. Gemeinsam haben die Akteure dieses Netzwerks jetzt in einer eigens gestalteten Tasche eine Materialsammlung für Krebspatientinnen herausgebracht.

Informationen, Ansprechpartner und Kontaktdaten
Neben der aktuellen, von der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft herausgegebenen Patientenleitlinie finden sich vom Uniklinikum Würzburg publizierte Broschüren und Flyer, die die richtigen Ansprechpartner in der Universitätsfrauenklinik, im Sozialdienst und in der Pflegeberatung des Klinikums sowie in der Selbsthilfe benennt.

In einem neu erschienenen Booklet beschreibt Beate Beyrich als Autorin anhand eines beispielhaften Dialogs zwischen Patientin und Arzt die emotionale Situation bei der Brustkrebs-Diagnosestellung, die aufkommenden Fragen und die fachlichen Antworten.

Eine weitere, aktuelle Publikation der Frauenklinik legt dar, wie Sport, Ernährung und komplementärmedizinische Angebote die schulmedizinische Krebstherapie unterstützen können.

Pflegeexpertin für Brustkrebserkrankungen angestellt
Überreicht werden den Patientinnen die Taschen nach der ärztlichen Diagnosestellung und Erstberatung von Johanna Schlereth.

Sie arbeitet seit September 2015 als Breast Care Nurse an der Würzburger Universitätsfrauenklinik. Die Pflegeexpertin für Brustkrebserkrankungen ist in erster Linie für primärerkrankte Patientinnen zuständig. „Ich versuche, den Frauen in dieser schwierigen Situation Halt zu geben und stehe ihnen während des gesamten Klinikaufenthalts für Fragen und Beratungsgespräche zur Seite“, beschreibt Johanna Schlereth.

Von ihr erhalten die Patientinnen ergänzende Informationen über Diagnostik, Operation, Strahlen-, Chemo-, Antihormon-, Antikörper- und Schmerztherapie, Pflege der operierten Brust, Ernährung, Bewegung, Lymphödeme und Nachsorgeuntersuchung. Weiterhin stellt sie Kontakte her zu flankierenden Angeboten und Einrichtungen, wie Ernährungsberatung, Psychoonkologie, Sanitätshäusern, Sozialdienst, Sport und Yoga, Selbsthilfegruppen und Seelsorge. „Natürlich bin ich auch in den Therapiepausen für unsere Patientinnen telefonisch oder per E-Mail erreichbar“, unterstreicht die Breast Care Nurse.

Als Starthilfe für das am Universitätsklinikum Würzburg neu geschaffene Beratungsangebot finanziert der von Gabriele Nelkenstock geleitete Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs e. V. ein Jahr lang die Stelle von Johanna Schlereth.

Mit dabei: Handgenähte Herzkissen
Zusammen mit der Informationstasche dürfen sich die Patientinnen außerdem jeweils ein Herzkissen aussuchen. Das Stoffkissen hat die Form eines „langohrigen“ Herzens.

Es kann unter dem Arm getragen werden und sorgt bei Frauen mit Brustkrebs für eine Schmerzentlastung nach der Operation indem es den Druck auf die Wunde lindert. „Bei der Übergabe sage ich den Patientinnen, dass das Herzkissen ihnen nicht nur als Lagerungshilfsmittel dienen soll, sondern auch ein Zeichen dafür ist, dass sie uns am Herzen liegen”, schildert Johanna Schlereth.

Produziert werden die nützlichen und formschönen Helfer schon seit langem und ehrenamtlich von den Näherinnen des St. Thekla Handarbeitstreffs aus Ochsenfurt sowie von zwei fleißigen Handarbeiterinnen aus Aub. Im Lauf der letzten Jahre wurden bereits Hunderte Herzkissen an die dankbaren Patientinnen der Würzburger Universitätsfrauenklinik verteilt.

Erst das Netzwerk ermöglicht ganzheitliche Versorgung
„Durch dieses Netzwerk von vielen engagierten Persönlichkeiten und Institutionen können wir in Würzburg eine aus meiner Sicht mustergültige, ganzheitliche Zuwendung und Unterstützung für unsere Brustkrebspatientinnen gewährleisten. Ein Angebot, das zum Wohle der Betroffenen weit über die rein medizinischen Belange hinausgeht“, resümiert Prof. Achim Wöckel, der Direktor der Universitätsfrauenklinik, erfreut.

Das Projekt kann mit einer Spende unter dem Kennwort „Frauenklinik“ unterstützt werden:
Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.
Castell Bank Würzburg
IBAN: DE 74 7903 0001 0000 0092 45
BIC: FUCEDE77XXX

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