Ich sehe was, was du nicht siehst!

Über den Einsatz der Johanniter-Drohnenstaffel in Würzburg

0

Seit 2017 gibt es die 12 Mann starke Johanniter-Drohnenstaffel. Diese kann als Luftunterstützung vom Rettungsdienst, der Feuerwehr und dem Bevölkerungsschutz in Würzburg Stadt und Landkreis, rund um die Uhr, angefordert werden. Bei 21 Einsätzen im Jahr 2022 unterstützte die ehrenamtlich organisierte Drohnenstaffel vor allem bei der Suche vermisster Personen: „Der Einsatz von Drohnen bei der Personensuche bietet mehrere Vorteile“, berichtet Nico Florschütz, Fachgruppenleiter der Drohnenstaffel der Johanniter in Würzburg. „Erstens, Drohnen sind schnell verfügbar, was eine rasche Reaktion auf Notfälle ermöglicht. Zweitens, sie haben die Fähigkeit, große Flächen in kurzer Zeit abzusuchen. Drittens, in der Dunkelheit bietet die Wärmebildtechnologie der Drohnen eine bessere Sichtbarkeit und erhöht die Chancen, vermisste Personen zu finden. Viertens, der Einsatz von Drohnen gefährdet nicht die Sicherheit von Einsatzkräften, da Drohnen aus der Ferne gesteuert werden – auf bis zu 120 Höhenmeter!“ Neben der Personensuche werde die Drohnenstaffel auch angefordert für die Lageaufklärung bei großen Schadensereignissen, Unfällen, Gebäude- und Flächenbränden, für Aufklärungsflüge der Polizei bei flüchtigen Verdächtigen, für Aufklärungsflüge der Berg- und Wasserrettungseinheiten sowie für Lagefeststellung bei Sanitätsdiensten für die Sicherheit von Teilnehmenden, Zuschauenden und Einsatzkräften bei Veranstaltungen, erklärt Florschütz. Stichwort Wärmebildkameras. Warum sind Drohnen vielfach damit ausgestattet und wie hilft dieses Equipment? Nico Florschütz: „Bei Such- und Rettungseinsätzen können Wärmebildkameras die Körperwärme von vermissten Personen auch in unübersichtlichem Gelände, bei Dunkelheit oder schlechten Wetterbedingungen erkenne. Bei Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen können sie helfen, Überlebende unter Trümmern oder in ­überschwemmten Gebieten zu finden.“ Bei der Brandherd-Erkennung würde die Technik Feuerwehrleuten behilflich sein, versteckte Brandherde zu identifizieren und während und nach einem Brand dazu beitragen, die Temperatur in verschiedenen Bereichen zu überwachen und sicherstellen, dass keine erneuten Entzündungen auftreten. Dem nicht genug … „Wärmebildkameras können heiße Stellen oder Überhitzungen in elektrischen Leitungen, Transformatoren und Schaltschränken erkennen und in der Gebäudetechnik bei der Erkennung von Wärmeverlusten, defekten Isolierungen oder Leckagen in Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen unterstützen. In Solarparks können Drohnen mit Wärmebildkameras Solarpaneele aufspüren, die fehlerhaft arbeiten oder ganz ausgefallen sind“, erläutert Florschütz die effiziente Technik. Und last but not least könnten Wärmebildkameras die Überwachung von Grenzen und peripheren Bereichen auch bei völliger Dunkelheit oder schlechter Sicht ermöglichen sowie verwendet werden, um unbefugte Eindringlinge auf großen, schlecht beleuchteten Geländen zu erkennen. Um Drohnenpilot zu werden, so der Fachgruppenleiter, müsse man technisches Grundverständnis und eine Begeisterung für Drohnen und Technik im Allgemeinen mitbringen sowie einen Nachweis für Fernpiloten A1/A3. Man müsse volljährig und verantwortungsbewusst sein und mindestens als medizinische Qualifikation die Sanitätshelferin oder den Sanitätshelfer vorweisen können.

Share.