„Die Ernährung muss zukünftig stärker nach Lebens- und Altersphasen in den Blick genommen werden“, schreibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)1. Besonderes die Bedürfnisse und die Ernährungskompetenz von Seniorinnen und Senioren seien zu betrachten und zu verbessern. Karl-Heinz Ursprung, Inhaber eines Bioladens in Höchberg und Gesundheitsberater, hat das Thema Ernährung seit Jahrzehnten im Blick. Er weiß: „Im Alter benötigen wir zwar weniger Energie, aber die gleiche Menge an Vitalstoffen wie in jüngeren Jahren.“ Gleichzeitig kämen Aspekte wie verlangsamter Stoffwechsel, höherer Fettanteil im Körper sowie steigender Wassergehalt und sinkende Muskelmasse hinzu – ganz zu schweigen von Erkrankungen, die Fehl- oder Mangelernährung nach sich ziehen könnten. Ein wichtiger Punkt für den Gesundheitsexperten ist das Thema Wasser. „Im Alter trinken wir zu wenig“, sagt er. Natürlich gebe es diverse Kniffe, um das anzukurbeln, die auch gut sind. Entscheidend sei seines Erachtens aber die Qualität des Wassers. Er persönlich habe sich ein Wasseraufbereitungsgerät zugelegt, das durch Filterung und Strukturierung aus Leitungswasser bestes Quellwasser mit unter anderem einem weitaus niedrigeren Leitwert als in der Region üblich herstellt. „Die Zellen in unserem Körper haben einen Leitwert von 130 Mikrosiemens. Nur Wasser mit einem weitaus geringeren Leitwert kann hier gut eindringen und die Zelle reinigen“, so seine Meinung. „In Höchberg haben wir einen Leitwert von etwa 600.“ Mineralien und andere Nährstoffe erhalte der Körper in Fülle aus hochwertiger, biologisch angebauter Nahrung. „Lebensmittelvielfalt ist das A und O. Obst und Gemüse sind für Seniorinnen und Senioren wichtig“, betont er. Sie würden unter anderem zum Zellschutz und zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Nicht zu unterschätzen sei auch eine ausreichende Zufuhr von Eiweiß in pflanzlicher Form. „Muskeln, Knochen, Bänder, das Immunsystem und auch der Stoffwechsel hängen von diesem Baustein ab.“ Mittlerweile wurden die Referenzwerte des Proteinbedarfs im Alter auf ein Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag angehoben2. Gute Öle und Fette sollten die Ernährung abrunden, so Ursprung. Er verweist auf die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie empfiehlt bis ins hohe Alter etwa 30 Prozent der täglichen Energie in Form von Fett aufzunehmen. „Öl sollte kalt gepresst und biologisch angebaut sein“, so sein Rat. Er selbst setzt auf Hanf- und Leinöl. Und neuerdings auch wieder ein bisschen mehr auf Kohlenhydrate. „Sie sind Hauptlieferanten für eine schnelle Energieversorgung unserer Muskeln- und Gehirnfunktion und sie unterstützen das Verdauungssystem.“ Absolutes Tabu seien für ihn persönlich Weißmehl, raffinierter Zucker und minderwertiges Salz. Er verzehrt stattdessen Vollkornprodukte in geringem Maße und ebenso sparsam kalt geschleuderten Bio-Honig sowie hochwertige Speisesalze, die ein breites Spektrum an Salzen enthalten – und für die nötige Würze jede Menge Kräuter. Beim Kochen sei eine schonende Zubereitung wichtig, um so viel wie möglich Nährstoffe zu erhalten, rät er. „Am besten ist gemeinsames Kochen mit der Familie, Freundinnen und Freunden oder Bekannten. Denn auch Gesellschaft tut gut, gerade im Alter!“
Quellen: 1 www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/ernaehrung-im-alter/aktionsprogramm-senior.html, 2 www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/protein/