Christiane Herzog-Zentrum am Uniklinikum Würzburg

Zwei Jahrzehnte im Einsatz für Mukoviszidose-Patienten

0

Das Team des Christiane Herzog-Zentrums. In der oberen Reihe (von links): Elena Fries (Studienschwester), Ulrike Thierolf (Physiotherapie), Sonja Mauer (Physiotherapie) und Doris Vitzethum-Walter (Sozialpädagogin). Unten: Dorothea Lenz (Diätassistentin), Silke Faust (Medizinische Fachangestellte), Silke de Vivo (Lungenfunktionsdiagnostik), die Ärztinnen Dr. Alexandra Hebestreit, Dr. Corinne König und Dr. Daniela d’Alquen sowie Prof. Dr. Helge Hebestreit (Leiter des Zentrums). Foto: Angela Hebestreit / Uniklinikum Würzburg

Ende April dieses Jahres wurde bei einem Festakt in der Würzburger Residenz das 20-jährige Bestehen des Christiane Herzog-Zentrums Würzburg gefeiert. Hier werden Patientinnen und Patienten mit Mukoviszidose nach den höchsten Qualitätsstandards betreut und behandelt.

Mukoviszidose ist eine schwere, noch nicht heilbare Erbkrankheit, die die Lebenserwartung meist deutlich reduziert. Durch einen Defekt in den Zellen der Schleimhäute dickt dabei das Sekret in den Atemwegen ein. Außerdem blockiert der Schleim die Ausführungsgänge zum Beispiel von Leber und Bauchspeicheldrüse und beeinträchtigt damit die Organfunktionen.

Vorteile durch Behandlung in spezialisierten Zentren
„Menschen mit Mukoviszidose sollten in spezialisierten Einrichtungen betreut werden, da sich dies günstig auf den Krankheitsverlauf auswirkt“, sagt Prof. Dr. Helge Hebestreit. Der Leiter der Pädiatrischen Pneumologie des Uniklinikums Würzburg (UKW) führt mit dem Christiane Herzog-Zentrum Würzburg eine solche Einrichtung. Er erläutert: „In der medizinischen Betreuung der Betroffenen steht vor allem die fortschreitende Lungenerkrankung mit zwischenzeitlichen Lungenentzündungen im Vordergrund. Die Behandlung der Atemwege erfordert mehrfach täglich eine intensive, zeitaufwändige Therapie, beispielsweise mit Inhalationen, Atemgymnastik, Sport und Antibiotika. Dazu kommen häufige Krankenhausaufenthalte.“ Außerdem sei eine psychosoziale Betreuung der Betroffenen und ihrer Angehörigen besonders wichtig, um unter den gegebenen Belastungen mit der Krankheit leben zu lernen, eine möglichst intakte Familienstruktur zu erhalten sowie eine gute schulische und berufliche Integration zu ermöglichen.

Ab dem Jahr 1981 gab es am UKW eine Spezialsprechstunde für Mukoviszidose-Patienten. 1998 konnten durch das große finanzielle Engagement von Christiane Herzog neue Personalstellen für die Mukoviszidoseversorgung geschaffen werden und das Christiane Herzog-Zentrum Würzburg entstand.

Jubiläumsfeier mit Fachvorträgen
Das 20-jährige Jubiläum des Zentrums wurde am 20. April dieses Jahres mit einer Feier im Toscana-Saal der Würzburger Residenz begangen. Rund 100 Teilnehmer/innen, darunter viele Ehrengäste aus Medizin, Selbsthilfe und Förderung, kamen bei der Abendveranstaltung zusammen. Neben Grußworten hörten sie Expertenvorträge zum persönlichen Umgang mit der Krankheit, zum aktuellen Therapiestand und zum Vorbildcharakter der Zentrumsstruktur für andere seltene Erkrankungen.

Heute mehr als 120 Patienten jährlich
Zudem ließ Dr. Alexandra Hebestreit, die das Zentrum als erste Spezialärztin für Mukoviszidose in Würzburg mit aufbaute, die Geschichte der Gründung und der anschließenden Entwicklungen Revue passieren. Mit Einrichtung einer Professur für Pädiatrische Pneumologie und Mukoviszidose im Jahr 2004 wurde die Versorgung von Patienten mit dieser Erkrankung zu einem der Schwerpunkte der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. Während die Ambulanz im Jahr 1998 nur 34 Kinder und Jugendliche mit Mukoviszidose regelmäßig betreute, sind es heute mehr als 120 Patienten im Alter bis 54 Jahre. Das Zentrum ist zertifiziert und Teil des Europäischen Referenznetzwerks für seltene Lungenerkrankungen.
Eine besondere Überraschung des Abends waren Spenden und Geschenke von Dr. Rolf Hacker, dem Vorsitzenden der Christiane Herzog Stiftung, Rolf Herzel vom Hauptmann Küppers e.V., Jürgen Förster, Sitzungspräsident des Karnevalsvereins Weingenießerclub Nordheim (WGCN), und von Rosalie Keller, der Leiterin der Regionalgruppe Unterfranken im Mukoviszidose e.V.

Share.