Zwischen Leben und Tod

Ein Hirnchirurg erzählt vom Heilen, Hoffen und Scheitern

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Um Leben und Tod von Henry Marsh

„Das Leben eines Hirnchirurgen ist alles andere als langweilig und kann zutiefst bereichernd sein, doch es hat seinen Preis“, sagt der britische Neurochirurg Henry Marsh.

Das Fach gilt als besonders sensibel – jeder Schnitt scheint eine Gratwanderung zu sein. In seinem Sachbuch „Um Leben und Tod“, das in dem Jahr herauskam, als er in Ruhestand ging, erzählt der Träger des britischen Verdienstordens offen, selbstkritisch aber auch nicht ohne Humor von den Ausnahmesituationen seines einstigen Arbeitsalltags.

Es gelte, „das richtige Maß zwischen Abgeklärtheit und Mitgefühl, zwischen Hoffnung und Realität, zu finden“, sagt March.

Anhand von echten klinischen Szenarien schildert er Krankheitsbilder, wie etwa ein Pineozytom, ein seltener, langsam wachsender Tumor an der Zirbeldrüse, und seine Vorgehensweise, wie zum Beispiel den Eingriff am wachen Patienten, um sicherzustellen, dass er keinen Schaden bei der Operation anrichte.

Er weist auf Errungenschaften der modernen Medizin hin, wie etwa die Neuronavigation, bei der Infrarotkameras auf den Kopf des Patienten gerichtet sind wie Satelliten. Und er benennt Zweifel, etwa bei der Frage, ob ein nicht rupturiertes Aneurysma zwingend operiert werden sollte.

Henry Marsh: Um Leben und Tod – Ein Hirnchirurg erzählt vom Heilen, Hoffen und Scheitern
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2015,
ISBN: 978-3-421-04678-9
Preis: 19,99 Euro
www.randomhouse.de

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