Ein Lauschangriff durch das eigene T-Shirt? Dieser Gedanke liegt bei der Betrachtung des außergewöhnlichen Kleidungsstücks nahe, in das acht Mikrofone eingenäht wurden. Doch bei der Entwicklung von Dr. Sarah Fischer, Assistenzärztin in der Medizinischen Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie des Universitätsklinikums Erlangen, handelt es sich nicht um eine polizeiliche, sondern um eine medizinische Überwachungsmethode.
Das „GastroDigitalShirt“ zeichnet mehrere Tage oder Wochen lang die Darmgeräusche des Trägers auf und liefert so wertvolle Daten von Zuständen und Prozessen des Magen-Darm-Trakts erkrankter, aber auch gesunder Probanden. Die behandelnden Ärzte können so etwa Behandlungsmethoden und deren Folgen für den einzelnen Patienten im Krankheitsverlauf bewerten.
Für ihre Entwicklung wurde Dr. Fischer nun von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mit dem Innovationspreis „Digitale Gastroenterologie“ belohnt, der in diesem Jahr erstmals verliehen wurde. Mit der Auszeichnung soll jeweils ein digitales Projekt gewürdigt werden, das den klinischen Alltag in der Gastroenterologie unterstützt, das Management entsprechender Krankheiten vereinfacht oder Patienten den Umgang mit ihrer Erkrankung erleichtert.
