Warme Umarmungen von innen

Kräuter-Expertin Romina Dollhopf über Balsam für raue Kehlen in der Erkältungszeit

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Wenn es kalt wird, heißt es sich warm anziehen, auch in punkto Erkältung. Der Mythos Kälte macht krank hält sich auffallend hartnäckig. Doch Kälte per se macht nicht krank. Fakt ist, kalte Luft ist trocken, und trockene Luft trocknet die Schleimhäute aus, an die Viren dann leichter andocken können. Zudem fühlen sich Viren bei niedrigen Temperaturen wohler, da ihre Schutzschicht aus Lipiden härter und sie dadurch robuster werden.  Das weiß auch Romina Dollhopf, Inhaberin des Würzburger Kräuterladens „Kraut Allerliebst“. Dort gibt sie ihr Fachwissen an all jene weiter, die sich mit Heilpflanzen, Tees und Kräutern aus vielen Teilen der Welt etwas Gutes tun möchten. Die examinierte OP-Schwester setzt in der kalten Jahreszeit auf „warme Umarmungen von innen“, zum Beispiel in Form eines eigens zusammengestellten Erkältungstees: der sogenannte „Balsam für die Kehle“. Enthalten sind unter anderem Lindenblüten. „Sie sind die heimlichen Helden, wenn es um Erkältungen geht“, sagt die Fachfrau. Sie gelten als schweißtreibend und beruhigend und würden obendrein noch angenehm mild schmecken. Ein tolles Kraut sei auch Gundermann. „Er wird in der Volksmedizin wegen seiner entzündungshemmenden und schleimlösenden Eigenschaften geschätzt. Perfekt, um hartnäckigen Husten in die Schranken zu weisen.“ Als „beste Freunde“ bezeichnet Romina Dollhopf Holunderblüten. Sie sollen das Schwitzen fördern und das Immunsystem unterstützen. „Traditionell werden sie genutzt, um Erkältungssymptome zu lindern. Ein echter Allrounder!“ Hinzugefügt ist dem Erkältungstee außerdem Thymian, der „Chuck Norris unter den Kräutern“. Er wirke antiseptisch und schleimlösend. Obendrein helfe er, die Atemwege freizuhalten und sei dabei so robust wie eine alte Eiche. „Ein echter Kämpfer gegen Erkältungen“, betont Dollhopf. Nicht fehlen darf Ihres Erachtens der Spitzwegerich. „Er wird traditionell als reizlindernd auf die Schleimhäute betrachtet und ist wahrer Balsam für trockene Kehlen.“ Neben diesem „Gentlemen-Kraut der alten Schule“ setzt sie auf Hagebutten, die Vitamin-C-Bomben unter den Früchten. „Sie unterstützen das Immunsystem und bringen dazu noch einen fruchtigen Geschmack in die Teemischung“, erklärt die Kräuterfachfrau. Und was ist mit der Käsepappel, die wohl die meisten als die sanfte und beruhigende Malve kennen? „Sie enthält Schleimstoffe, die die Schleimhäute umhüllen und beruhigen können. Ein echtes Kuschelkraut für Hals und Rachen“, weiß Romina Dollhopf. Dem Ganzen die Krone setze die Königskerze auf. „Mit ihren schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften regiert sie über alle Erkältungssymptome“, erklärt sie. „Ein majestätisches Kraut, das bei Husten und Co. zur Höchstform aufläuft.“

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