In Deutschland erkranken jährlich rund 75.000 Frauen an Brustkrebs, weitere 8.000 an Eierstockkrebs. Die Ursachen bleiben bei den meisten Patientinnen unklar. Anders hingegen stellt sich die Situation für rund ein Fünftel der Erkrankten dar: Sie tragen eine genetische Veränderung, die ihr Erkrankungsrisiko stark erhöht und die auch an ihre Kinder vererbt werden kann. Insbesondere Veränderungen in den sogenannten BRCA-Genen (BReast CAncer, englisch für Brustkrebs) steigern das Risiko erheblich. In den betroffenen Familien kommen Krebserkrankungen deutlich häufiger vor und es sind eher junge Frauen betroffen.
Eine jetzt in der Würzburger Universitäts-Frauenklinik angekommene Wanderausstellung will Frauen darin unterstützen, persönliche Lebensperspektiven bei erblichem Krebsrisiko zu entwickeln, ihre Ängste mildern und eine individuelle Entscheidungshilfe sein.
Hervorgegangen aus einem Bildband
Hinter der Schau steht das „BRCA-Netzwerk – Hilfe bei familiärem Brust-und Eierstockkrebs“. Der Verein selbst Betroffener brachte im Jahr 2016 den Bildband „Ansichtssache. Wissen und Entscheidungen bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs” heraus. Fotografien von 17 Frauen und kurze Texte zeigen deren Umgang mit dem Wissen um das Risiko der Erkrankung sowie ihre Entscheidungen zu prophylaktischen Maßnahmen oder zur intensivierten Früherkennung. Neben den im Bildband wiedergegebenen Fotografien entstanden viele weitere Aufnahmen, die seither in der Wanderausstellung „Ansichtssache“ präsentiert werden.
Willkommene Hilfestellung
Vom 6. Juli bis 20. August 2019 ist diese in der Universitäts-Frauenklinik Würzburg zu Gast. „Wir wissen aus der täglichen Arbeit in unserem Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs, welchen seelischen Belastungen und Entscheidungsnöten die Betroffenen ausgesetzt sind. Hier ist uns jede weitere seriöse und fundierte Hilfestellung, wie die Ausstellung ‚Ansichtssache‘, hoch willkommen“, sagt Prof. Dr. Achim Wöckel, der Direktor der Universitäts-Frauenklinik.
Neben Prof. Dr. Wöckel und Prof. Dr. Georg Ertl, dem Ärztlichen Direktor des UKW, werden Sabine Weimert als Vertreterin des BRCA-Netzwerk e.V. und Beate Beyrich von der Selbsthilfegruppe „Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.“ die Ausstellung am Donnerstag, den 18. Juli, um 17 Uhr eröffnen. Interessierte melden sich zur Vernissage bitte an unter E-Mail: roth_m@ukw.de oder Tel: 0931/201-25252.
Die Schauwände im Verwaltungsgang und im Flur zum großen Hörsaal der Klinik sind von Montag bis Freitag von 8.30 bis 16 Uhr zugänglich.