Sanfte Berührung mit großer Wirkung

Heilpraktikerin und Osteopathin Andrea Goldfuss über Cranio-Sacrale-Therapie

0

©Sarah Debora Schmidt/SDS-Fotodesign

Die Cranio-Sakrale Therapie (CST) ist eine sanfte, osteopathische Behandlungsmethode, die das Nervensystem harmonisiert und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Sie basiert auf der feinen Pulsation der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, die sich im gesamten Körper ausbreitet. Störungen dieses Rhythmus können Spannungen und Beschwerden verursachen, die durch gezielte, sanfte Berührungen gelöst werden. Diese Therapieform geht auf den Osteopathen Dr. William Garner Sutherland zurück, der entdeckte, dass sich minimale rhythmische Bewegungen im Schädel, den Hirnhäuten, der Wirbelsäule und dem Kreuzbein feststellen lassen. Durch manuelle Techniken könne dieser craniosacrale Rhythmus unterstützt und Blockaden gelöst werden. Die Berührung sei dabei so fein, dass sie von vielen Patienten kaum wahrgenommen wird – und doch habe sie oft eine tiefgreifende Wirkung. „Viele Menschen spüren schon nach wenigen Sitzungen eine spürbare Entlastung und eine neue innere Ruhe“, sagt Andrea Goldfuss, erfahrene Cranio-Sacral-Therapeutin aus Erlabrunn. Sie gibt Einblick in ihren Praxisalltag, in dem sie vor allem Säuglinge, Kinder, Schwangerschaft und Frauen behandelt. Eine typische Sitzung beginne mit einem kurzen Gespräch, in dem die Beschwerden besprochen werden. Anschließend liegt die Patientin oder der Patient in bequemer Kleidung auf einer Behandlungsliege. Mit gezielten, sehr sanften Griffen erspüren Therapeutinnen wie Andrea Goldfuss Spannungen und geben feine Impulse an Schädel, Wirbelsäule oder Kreuzbein. Dabei gehe es nicht darum, Muskeln oder Gelenke direkt zu manipulieren, sondern den Körper dabei zu unterstützen, sich selbst ins Gleichgewicht zu bringen. Auch bei Säuglingen, die nach schweren Geburten Unruhe oder Trinkprobleme haben, könne die sanfte Technik helfen, Spannungen im Körper abzubauen. Trotz der sanften Therapieform gebe es einige Kontraindikationen, so die Therapeutin. Bei akuten Entzündungen, frischen Schädelverletzungen oder schweren neurologischen Erkrankungen sollte die Therapie nicht angewendet werden. Nach der Behandlung könne es kurzfristig zu Müdigkeit oder einer leichten Erstverschlimmerung kommen, was ein Zeichen für die Reorganisation des Körpers sei. Wie viele Sitzungen nötig sind, sei individuell unterschiedlich. „Manchmal reichen ein bis zwei Behandlungen, um eine spürbare Besserung zu erzielen. Bei chronischen Beschwerden kann eine längerfristige Begleitung sinnvoll sein“, so Goldfuss. Die Kosten für eine CST-Sitzung lägen meist zwischen 70 und 95 Euro, einige private Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten. Die Cranio-Sacrale Therapie biete eine sanfte, aber tiefgehende Möglichkeit, den Körper in seine natürliche Balance zu bringen. „Oft reicht eine minimale Berührung, um Veränderungen anzustoßen“, sagt Goldfuss. Auch wer funktionelle Beschwerden oder Stresssymptome lindern möchte, könnte in dieser Methode eine wertvolle Unterstützung finden.

Fotos: Andrea Goldfuss ©Sarah Debora Schmidt/SDS-Fotodesign, ©depositphotos.com/@microgen

 

Share.