Pflegende Jugendliche – Gibt es sowas?

Johanniter-Projekt „superhands“ mit Marie-Simon-Pflegepreis ausgezeichnet

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Von links nach rechts: Yves Rawiel (Geschäftsführer spectrumK und Initiator der Berliner Pflegekonferenz), Ralph Knüttel (Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter in Unterfranken), Ursula Krickl (Referatsleiterin für Soziales, Jugend und Gesundheit des Deutschen Städte- und Gemeindebundes), Andreas Westerfellhaus (Staatssekretär und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung). Foto: Sandra Wildemann

Würzburg/Berlin – In Deutschland gibt es über 480.000 Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern, Geschwister oder Großeltern zu Hause pflegerisch unterstützen müssen. Häufig stehen die Kinder und Jugendlichen mit den Erfahrungen, die sie täglich machen, alleine da und wissen nicht, wie sie mit belastenden Situationen umgehen sollen. „Diese Kinder brauchen dringend Unterstützung“, so Ralph Knüttel, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter in Unterfranken. Als Experten im Bereich der ambulanten Pflege sowie in der Kinder- und Jugendarbeit entwickelten die Johanniter deshalb das Projekt „superhands“, mit dem sie den pflegenden Kindern und Jugendlichen, auch Young Carers genannt, mit leicht verständlichen Informationen und Tipps zur Seite stehen wollen. Am Donnerstag, den 7. November wurde den Johannitern im Rahmen der Berliner Pflegekonferenz dafür der Marie Simon Pflegepreis verliehen. Die Jury würdigt mit der Auszeichnung den Einsatz und die Weitsicht des Projekts, sich diesem drängenden Problem zu widmen.

Ausgelobt wird der Preis, der unter der Schirmherrschaft des Staatssekretärs Andreas Westerfellhaus steht, vom Deutschen Städte- und Gemeindebund und spectrumK, dem Partner der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen. Eine fachkundige Jury, der u.a. Experten aus Sozialversicherungsträgern, Wirtschaft, Gesundheitspolitik und Pflege angehören wählten aus letztlich fünf Nominierten „superhands“ als Preisträger aus. „Wir freuen uns sehr, dass „superhands“ ausgewählt wurde“, strahlt Knüttel, „mit dem Preisgeld wollen wir das Projekt weiter ausbauen. Im Vordergrund steht für uns jedoch die durch den Preis gewonnene Aufmerksamkeit.“ Die Tatsache, dass so viele Kinder und Jugendliche bereits heute in die Pflege eingebunden sind, muss bei Politik und Gesellschaft erst noch richtig ankommen, um Hilfsangebote weiter ausbauen zu können.

Auf der Internetseite www.superhands.de werden Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie altersgerecht aufbereitete Informationen angeboten. Die Seite soll außerdem sichtbar machen, was pflegende Kinder und Jugendliche tagtäglich leisten. „Die Kinder und Jugendlichen sollen vor allem spüren, dass sie nicht alleine sind und es für sie Unterstützung von außen gibt“, erklärt Knüttel weiter.

Weitere Informationen über das Johanniter-Projekt gibt es auf der Internetseite www.superhands.de. Die individuelle Beratung durch unsere Pflegefachkräfte findet jeden Dienstag und Donnerstag jeweils von 15 bis 17 Uhr unter der kostenfreien Hotline 0800 78 73 74 2 statt. Außerhalb der Zeitfenster kann das Beratungsteam von superhands per E-Mail unter superhands@johanniter.de erreicht werden. Für Presseanfragen nutzen Sie bitte die Kontaktdaten oben rechts.

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