Nadeln und Wärme

Heilpraktikerin Daniela Schunk über Besonderheiten der Traditionellen Chinesischen Medizin

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„Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine Jahrtausende alte Erfahrungsmedizin. Sie denkt sehr ganzheitlich und erkennt an, dass Körper, Seele und Geist vernetzt zu betrachten sind“, erklärt Daniela Schunk, Heilpraktikerin mit eigener Gesundheitspraxis in Versbach. Bereits im „Medizinischen Lehrbuch des Gelben Kaisers“, um 500 bis 300 v. Chr., sei das gesamte Konzept der TCM enthalten. Auch wenn TCM in vielen Bereichen als nicht evidenzbasiert anerkannt ist, wurde sie 2019 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei speziellen Indikationen in den offiziellen Krankheits- und Behandlungskatalog aufgenommen.1 Daniela Schunk hat sich bereits vor über 20 Jahren auf TCM spezialisiert. Betroffen durch eine Reihe schwerer Erkrankungen im privaten Umfeld, hatte sie nach 16 Jahren als Erzieherin das „dringende Bedürfnis“, sich Wissen um eine gute Gesundheitsprophylaxe anzueignen. „Die drei Hauptsäulen der Gesundheit im Verständnis der TCM sind die Ernährung (5-Elemente-Ernährung), die Bewegung und im Falle eines aufgetretenen Ungleichgewichts, die Therapie“, so die Fachfrau, die ihre Heilpraktikerausbildung an der Paracelsus Schule Würzburg sowie parallel die TCM-Ausbildung mit Diplom absolvierte. Eine TCM-Diagnose erfolgt entsprechend ganzheitlich. „Es wird genau ergründet, welche inneren, zum Beispiel emotionale Faktoren, oder äußeren Einflüsse, wie falsche Ernährung oder Kleidung, aber auch Kälte, Wind oder Hitze, zu einem Ungleichgewicht geführt haben.“ Besonderer Wert werde bei der TCM-Diagnostik auf Inspektion, Auskultation, Palpation, eine genaue Anamnese, das Betrachten der Zunge sowie auf die Pulstastung gelegt, um einer Dysbalance im Körper auf den Grund zu gehen. „Die Diagnose erfolgt anhand der ‚acht Prinzipien‘ – außen/innen, Kälte/Hitze, Mangel/Überfluss, Yin/Yang-Typ – der vermutlich betroffenen Organsysteme (Zang- oder Fu-Organe) sowie der betroffenen Meridiane.“ Und wie gestaltet sich die Therapie? „Sie besteht vor allem aus der Akupunktur, einhergehend mit Moxibustion, aber auch aus Gua Sha Fa, Tuina-Massage“, so Daniela Schunk. „Die Heilkräuter-Therapie ist ebenfalls sehr wirksam und wird vor allem in China angewandt.“ Es geht also um Nadeln und Wärmen. Sie gehören nach chinesischem Verständnis untrennbar zusammen und bilden wichtige Säulen der TCM, so die Heilpraktikerin. „Das Stechen an den relevanten Akupunktur-Punkten verteilt die im Körper bereits vorhandene Energie, die Moxibustion wirkt durch die verstärkte Durchblutung an den dafür hilfreichen Akupunktur-Punkten wie eine Energiesteigerung im Körper.“ Dies sei wichtig, da es bei einem bestehenden Energiemangel zu Mangelsymptomen und Schwäche kommen könne. Die traditionellen Chinesinnen und Chinesen würden auch bei bestehender Gesundheit ab dem 30. Lebensjahr einmal wöchentlich Moxa anwenden, um einem Ungleichgewicht zwischen Yin und Yang beziehungsweise Energiemangel im Körper vorzubeugen. Daniela Schunk darf als Therapeutin keine Heilsversprechen machen, wie sie betont. „Nach 20 Jahren in meiner Praxis kann ich jedoch erfreut und stolz mitteilen, dass sich die Lebensqualität und Beschwerden durch die TCM nahezu immer verbessern ließen, auch wenn nicht alle Symptome vollständig verschwinden.“ Wie das im Detail aussehen kann, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Lebenslinie.

Quelle: 1https://www.who.int/publications/i/item/978924151536#:~:text=Traditional%20and%20complementary%20medicine%20%28T%26CM%29%20is%20an%20important,in%20meeting%20the%20health%20needs%20of%20ageing%20populations.

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