Messen ist nicht gleich messen 

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Wie der Arm positioniert ist, während man den Blutdruck misst, hat erhebliche Auswirkungen auf die Genauigkeit der Ergebnisse. „Der Arm sollte etwa in Herzhöhe auf dem Tisch liegen“, sagt der Würzburger Apotheker Thomas Richter, der eigens für Blutdruckmessungen geschult ist. Vor allem sollte der Arm jedes Mal an derselben Stelle sein: „Anders ist es nicht möglich, zu einer validen, also vergleichenden Blutdruckmessung zu kommen.“ Oft, so der Pharmazeut, sind Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck erstaunt, dass ihre Werte dann, wenn sie zum Messen zur Ärztin oder zum Arzt oder auch in die Apotheke gehen, ganz anders ausfallen als daheim. Das kann an der Armposition, aber auch an der Messmethode liegen.  Der Profi misst den Blutdruck nach der sogenannten Riva-Rocci-Methode. „Die ist höchst zuverlässig“, sagt Thomas Richter. Ob der Blutdruck okay ist, höre er beim Ablassen des Drucks in der Manschette mithilfe seines Stethoskops durch „Korotkoff-Geräusche“. Richter selbst nutzt in seiner Apotheke das oszillometrische Messprinzip. Dabei wird der Blutdruck anhand der Schwankungen des Blutvolumens in den Arterien ermitteln. Welche Methode auch angewendet wird: Es ist wichtig, den Arm vor dem Messen in die richtige Position zu bringen und stets die gleiche Position einzunehmen. Außerdem soll der Blutdruck entspannt und täglich zur gleichen Uhrzeit gemessen werden. Das kann auch mit einem Handgelenksmessgerät geschehen. Doch das sei nicht ganz so genau wie die Oberarm-Geräte. Weil Ärztinnen, Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker stets die neusten Geräte haben, empfiehlt es sich, die eigenen Messwerte hin und wieder professionell checken zu lassen. In der Apotheke ist das für Blutdruckpatientinnen und -patienten kostenlos möglich. Risikoerfassung bei Bluthochdruck, so Apotheker Richter, zähle zu den pharmazeutischen Dienstleistungen.

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