2023 warteten mehr als 870 Menschen auf eine Leberspende. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) macht darauf aufmerksam, dass bei Patientinnen und Patienten mit Lebererkrankungen die Sterberate in Deutschland teils doppelt so hoch sei, wie in anderen Euro-Ländern. Im Gegensatz zur Dialysetherapie bei Niereninsuffizienz gebe es bei schweren Lebererkrankungen keine mit der Transplantation vergleichbar wirksame Ersatztherapie. Abhilfe schaffen soll unter anderem das neu etablierte Organspende-Register (Lebenslinie berichtete in der April-Ausgabe). Weitere Möglichkeiten, die Zahl der Organspenden zu erhöhen, seien etwa die Widerspruchslösung oder die anonyme Cross-over Lebendleberspende, die in Deutschland ungenutzt blieben, so die DGVS. Täglich sterben hierzulande durchschnittlich 2,5 Menschen auf der Warteliste. „Im europäischen Vergleich liegen wir mit rund zehn Organspenden je einer Million Einwohnern gegenüber Spanien mit 46 weit zurück“, mahnt Professor Thomas Berg, Erstautor der aktuellen Leitlinie zur Lebertransplantation. Grund für vermehrte Organspenden in Spanien, aber auch anderen europäischen Ländern, sei neben der Widerspruchslösung auch die Organentnahme bei Spenderinnen und Spendern bei Herztod, und nicht wie in Deutschland ausschließlich bei Hirntod.