59 Prozent der Beschäftigten in Deutschland melden sich auch mal krank, obwohl sie arbeitsfähig wären. Das ergab eine repräsentative Studie der Pronova BKK im November 2023. Je jünger die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind, desto eher wird ihnen unter den Befragten nachgesagt, auch gesund manchmal die Krankmeldung einzureichen. Wirtschaftspsychologin und Resilienz-Trainerin Patrizia Thamm führt dieses Misstrauen vor allem auf mangelndes Verständnis zwischen den Generationen zurück, weil es früher üblicher war, ungesunde Arbeitsbedingungen zu ertragen und Prozesse weniger in Frage zu stellen. Thamm: „Die junge Generation schreibt ihrer Selbstfürsorge und eigenen Gesundheit eine hohe Priorität zu und zieht nicht um jeden Preis das Arbeitspensum durch, wenn sie gesundheitlich angeschlagen ist.“ Insgesamt gehen heute deutlich weniger Arbeitende mit leichten Infekten zur Arbeit als vor der Corona-Pandemie. Während dies 2018 noch 50 Prozent taten, waren es 2023 nur 34 Prozent. Auch bei Rückenschmerzen sank der Wert seit 2018 um elf Prozentpunkte auf 46 Prozent.