Knappe Güter fürs Leben

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Darf man Kranken eine mögliche Therapie vorenthalten, weil diese zu teuer ist? Oder umgekehrt: Wie kann das öffentliche Gesundheitssystem finanziert werden, wenn alle alles bekommen, was ihnen medizinisch hilft?

Auf politischer Ebene scheuen die Verantwortlichen diese Fragen wie der Teufel das Weihwasser. In der Medizin wird intensiv um diese Themen gerungen. Einen Überblick hierzu will der Sammelband „Gut versorgt? Ökonomie und Ethik im Gesundheits- und Pfegebereich“ geben. Herausgeber Professor Michael Fuchs beschreibt das Dilemma bereits in seiner Einführung, wenn er mehrere Ursachen für finanzielle Engpässe nennt:„die gestiegene Zahl an Behandlungsmöglichkeiten, die hohen Einzelkosten oft aufgrund teurer Technik, die Erwartungen der Patientinnen und Patienten (…) und der steigende Anteil häufig behandlungsbedürftiger Menschen (…)“.

Die Autoren Julian Nida-Rümelin und Martin Rechenauer sagen:„Während in der Tagespolitik immer wieder der Eindruck erweckt wird, dass es keine ernsthafte Rationierung geben dürfe, weil sie ethisch nicht akzeptabel sei, gehen Gesundheitsökonomen davon aus, dass die Frage nicht lauten kann, ob rationiert wird, sondern einzig, wie rationiert wird.“

Michael Fuchs, Dorothea Greiling, Michael Rosenberger (Hrsg.):
Gut versorgt? Ökonomie und Ethik im Gesundheits- und Pflegebereich,
Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2019, ISBN: 978-3-8487-5305-5, Preis: 44 Euro,
www.nomos-shop.de

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