Institut trauert um ehemaligen Geschäftsführer

Karl-Heinz Hein-Rothenbücher im Alter von 61 Jahren unerwartet verstorben

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Das Missionsärztliche Institut trauert um seinen Geschäftsführer Karl-Heinz Hein-Rothenbücher. Foto: Missionsärztliches Institut

Das Missionsärztliche Institut trauert um seinen Geschäftsführer Karl-Heinz Hein-Rothenbücher.
Foto: Missionsärztliches Institut

Das Missionsärztliche Institut Würzburg (MI) trauert um seinen ehemaligen Geschäftsführer Karl-Heinz Hein-Rothenbücher, der am Dienstag, 19. Juli, im Alter von 61 Jahren plötzlich und unerwartet in Erlach bei Würzburg verstorben ist. Der Diplomtheologe leitete das Institut von 1994 bis zu seinem Ruhestand Ende April 2013. Geschäftsführer Michael Kuhnert würdigte seinen Vorgänger als guten Freund, Ratgeber und Lehrmeister, dem es immer um arme und vernachlässigte Menschen gegangen sei.

Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. August Stich sagte, Hein-Rothenbücher habe sich immer um Menschen gesorgt und darauf geachtet, dass Gott und die Schwachen nicht vergessen werden. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Klaus Fleischer nannte Hein-Rothenbücher einen „lieben Freund, der die gute Botschaft des MI in viele Länder und zu vielen Menschen getragen hat, und der uns fehlt“.

Hein-Rothenbücher, Jahrgang 1954, stammte aus Mömlingen. Von 1975 bis 1981 studierte er in Würzburg und Eichstätt Theologie und Pädagogik. In der Würzburger Katholischen Hochschulgemeinde war er von 1982 bis 1993 als Pastoralassistent tätig, bevor er an das Missionsärztliche Institut als dessen erster „weltlicher“ Geschäftsführer wechselte. Seine Berufung an die Spitze der Katholischen Fachstelle für Internationale Gesundheit ging mit einer Umstrukturierung einher. Die Missionsärztliche Klinik wurde aus dem Institut ausgegliedert und in eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) umgewandelt.

Als Geschäftsführer des Instituts brachte Hein-Rothenbücher zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Gesundheit in Ländern des Südens auf den Weg. Viele Reisen führten ihn zu Partnern nach Afrika und Indien. In Tansania lag ihm besonders die Partnerschaft zum Bugando-Hospital in Würzburgs Partnerstadt Mwanza am Herzen sowie die St. Luke Foundation in Moshi, die er auch nach seinem Ausscheiden aus dem Institut aktiv begleitete.

Die große medizinische Not in Simbabwe bedrückte ihn. Er versuchte, den vier Krankenhäusern, die von Missionsärztinnen des MI aufgebaut worden waren, weiter zu helfen. Ebenso setzte er sich für die kirchlichen Krankenhäuser in Nigeria und Ghana ein, die von der Ortskirche weitergeführt werden.

Auch die von der Gemeinschaft der Missionshelferinnen gegründeten indischen Krankenhäuser unter anderem in Shevgaon und Chetput waren mehrmals Ziele seiner Besuche. Dort war ihm der Aufbau von Schulen für Krankenpflege und Hebammen ein großes Anliegen.

Mit den kirchlichen Werken der Entwicklungszusammenarbeit – Misereor, missio München und Aachen, Kindermissionswerk, Renovabis und Caritas international – stand er in engem Austausch, um Fachkräfte und finanzielle Mittel optimal einzusetzen. Die Arbeitsgruppe Aids, die das MI 1985 gründete, förderte er nachhaltig. Sie wuchs zu einem großen Werk der Vorbeugung und des Trainings von Fachkräften im Rahmen der UNO-Agenda 2000. Im bundesweiten „Aktionsbündnis gegen AIDS“ engagierte sich Hein-Rothenbücher seit den Anfängen der Bewegung gegen Stigma und Diskriminierung und für den Zugang von Betroffenen in Ländern des Südens zu Gesundheitsversorgung.

Hein-Rothenbücher war auch unermüdlicher Gesprächspartner im Dialog zwischen Kirchen und Pharmaherstellern. Er engagierte sich unter anderem bei der Christlichen Initiative für Internationales Lernen in Frankfurt und war Gründungsmitglied und bis zu seinem Tod Vorsitzender des Vereins Würzburger Partnerkaffee. Bei seinem Abschied aus dem Institut bezeichnete er Missionsärzte als „Protestleute gegen Krankheit und Tod“.

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