Sie sind nicht allein: Laut dem Statistikportal Statista gehört der Wunsch, abzunehmen, zu den „häufigsten Vorsätzen“, die sich Menschen hierzulande vornehmen. „Insgesamt hatten im Jahr 2023 in Deutschland über 19 Millionen Personen Interesse an Diäten und Diätprodukten“, schreibt Statista im Sommer 2024. Dabei sei die Reduzierung von Übergewicht nicht das einzige Motiv einer Diät, sondern auch Prävention und Behandlung von Krankheiten wie Diabetes. Karl-Heinz Ursprung, Inhaber eines Bioladens in Höchberg und Gesundheitsberater, hält wenig von klassischen Diäten. „Die meisten von ihnen sind nicht gesund“, betont er. Würde ein Mensch seine Ernährung für eine bestimmte Zeit auf spezielle Lebensmittel fokussieren, sei der Jojo-Effekt vorprogrammiert. Ursprung plädiert dafür, langfristig zu denken. Sein Appell: „Mehr natürliches Obst wie Heidelbeeren oder Zitronen sowie Gemüse, etwa Brokkoli, Blumenkohl oder Zucchini, auf den Speiseplan! Streichen Sie Fertigprodukte!“ Sein Grundsatz fürs Leichterwerden lautet: „Hauptsache natürlich, Hauptsache bio!“ Diese Lebensmittel seien weniger belastet und hätten eine höhere Vitalstoffdichte statt „leerer“ Nährstoffe. Sie würden im Abnehmprozess außerdem unerwünschte Begleiterscheinungen wie Kopf- oder Gelenkschmerzen reduzieren, da der Körper beim Fettabbau weniger eingelagerte Giftstoffe zu bewältigen hätte. Generell rät der Gesundheitsberater zu drei Mahlzeiten am Tag – ohne Zwischenmahlzeiten. „Der Körper ist bestimmten Rhythmen unterworfen. Es ist nicht ideal, wenn der Magen permanent arbeitet“, sagt er. Viel hält er von der 16:8-Methode. Die ideale Zeit für eine Nahrungsaufnahme liege demnach zwischen 12 Uhr mittags und 20 Uhr abends. „Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie ihr Essen“, so sein dringender Rat. „Dann ist selbst eine einfache Gemüsebrühe ein echtes Gedicht.“ Wer morgens unbedingt etwas benötige, solle auf rohes Obst zurückgreifen. Wer leichter werden möchte, sollte daneben auf Lebensmittel mit einem hohen Eiweißgehalt achten. „Haferflocken, Linsen, Erbsen und Bohnen, Tofu, ungesalzene Nüsse, auch Kerne und Samen sorgen dafür, dass das Sättigungsgefühl länger anhält und regen gleichzeitig den Stoffwechsel an“, weiß Ursprung. Proteine seien darüber hinaus wichtige Nährstoffe. Sie würden die fettfreie Körpermasse aufrechterhalten, die Muskelgesundheit fördern und den Fettabbau verstärken. „Wer seinen Stoffwechsel zudem ein wenig ankurbeln möchte, kann auf Ingwer oder grünen Tee setzen. Letzteres wurde sogar wissenschaftlich belegt1“, so der Experte. Und wie steht’s mit dem klassischen Brot? „Wenn Brot, dann Vollkornbrot.“ Dieses enthalte viel mehr Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine als Weißmehlprodukte. „Dadurch wird die Verdauung angeregt und man bleibt länger satt.“
Quelle: 1 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19597519