Die emanzipierte Pflege

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Sie ist aus dem Schatten ins Licht getreten: die Pflege. Neben medizinischer und betriebswirtschaftlicher Leitung gibt es in Kliniken seit geraumer Zeit auch eine Pflegedirektion. Fakt sei, die Leistungen der Pflegekräfte tragen zur Qualität und Effizienz der medizinischen Versorgung ebenso bei wie die der Ärztinnen und Ärzte, so die Autoren Walter Schaupp und Wolfgang Kröll in ihrem Buch „Spannungsfeld Pflege“. Nicht zuletzt, weil Pflegekräfte den unmittelbaren Zugang zu den Ängsten, Wünschen und Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten hätten. Fürsorgliche Pflege lasse sich nicht im Zeitraffer abbilden oder in Fallpauschalen. Auch dem Sujet „Gewalt in der Pflege“ widmen sich die Autoren. Den Experten zufolge sei diese Überforderung und nicht zu bewältigendem Stress geschuldet. Ein weiteres Thema, das die “emanzipierte Pflege” anschneidet ist „Kommunikation und Hierarchie im Krankenhaus.“ Das veränderte Zueinander von ärztlicher Profession und Pflege habe im Krankenhausalltag zu Problemen in der Kommunikation geführt, die sich nicht selten negativ auf die medizinische Betreuung von Patientinnen und Patienten auswirkten. Es brauche kritische Auseinandersetzung, ethische Fragestellungen müssen ihren Platz haben und der Mensch wieder im Mittelpunkt stehen, so der Tenor des Buches

Walter Schaupp, Wolfgang Kröll (Hrsg.): Spannungsfeld Pflege – Herausforderungen in klinischen und außerklinischen Settings, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden, 2020, ISBN: 978-3-8487-6851-6, Preis: 29 Euro, www.nomos-shop.de

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