Chikungunya-Fälle auf La Réunion: CRM Centrum für Reisemedizin rät zu Mückenschutz

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La Réunion gilt als ein Paradies für Aktivurlauber. Die Insel im Indischen Ozean, etwa 700 Kilometer östlich von Madagaskar gelegen, besticht durch ihre landschaftliche Vielfalt:
rauschende Wasserfälle, dichte Tropenwälder, zerklüftete Vulkanlandschaften und versteckte Täler machen sie zu einem faszinierenden Reiseziel. Doch aktuell gerät die Insel wegen eines Chikungunya-Ausbruchs in den Fokus. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Urlaubern daher zu sorgfältigem Mückenschutz und weist auf bald verfügbare Impfoptionen hin.
Ende August letzten Jahres bestätigten die französischen Behörden in Saint-Gilles-les-Bains die erste autochthone Infektion seit mehr als zehn Jahren. Seitdem wurden insbesondere im Süden und Westen der Insel 5.184 Infektionen gemeldet, 5.041 davon allein in diesem Jahr. Die asiatische Tigermücke
(Aedes albopictus) ist der Hauptüberträger des Chikungunya-Virus.
„Die aktuellen Infektionen zeigen, dass das Virus weiterhin auf der Insel aktiv ist“, erklärt
Professor Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin.
„Reisende sollten sich daher unbedingt schützen.“ Neben umfassendem Mückenschutz könne auch eine Impfung zukünftig eine wichtige Präventionsmaßnahme sein. Seit kurzem stünden zwei Impfstoffe zur Verfügung, die aber in Deutschland noch nicht verfügbar seien: „Ein in der EU zugelassener Lebendimpfstoff wird in Frankreich und Österreich bereits verabreicht, kommt in Deutschland aber voraussichtlich erst Anfang April auf den Markt. Daneben erwarten wir noch die Verfügbarkeit eines ebenfalls bereits zugelassenen Totimpfstoffes ab dem Sommer“, so Jelinek.
Chikungunya-Infektionen äußern sich meist vier bis sieben Tage nach der Ansteckung durch hohes Fieber, starke Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Hautausschlag und Kopfschmerzen.
„Ärzte sollten daher bei Urlaubern aus La Réunion, die eine solche Symptomatik zeigen, auch eine Infektion mit Chikungunya in Betracht ziehen“, sagt der Reisemediziner. Die meisten Patienten erholen sich nach wenigen Tagen von selbst wieder. Bei Säuglingen, älteren Menschen oder chronisch Kranken kann es jedoch zu schweren Komplikationen wie einer Leber- oder Herzmuskelentzündung kommen.
Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sollten Reisende auf langärmlige, helle Kleidung setzen, die idealerweise mit Insektenschutz imprägniert ist. Mückenabwehrende Mittel mit DEET (Diethyltoluamid)
in einer Konzentration ab 30 Prozent bieten zusätzlichen Schutz. „Besonders abends und nachts sind Moskitonetze sowie Schutzgitter an Fenstern und Türen empfehlenswert“, so Jelinek weiter.
Quellen:
CRM Handbuch Reisemedizin 2025. 61. Auflage. Düsseldorf: CRM Centrum für Reisemedizin; 2025. doi:10.1055/b000001074
CRM Handbuch Reisemedizin, CRM Updates, 13. März 2025, Abruf 26.03.2025
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