Ausstellungseröffnung im Rathaus: Mehrgenerationenherausforderung

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Bundesweit bekannt ist, fast so lange wie man von der Klimakrise spricht, auch die soziale Bewegung Fridays For Future. Seit 2019 hat diese Bewegung eine besondere Facette: die Omas For Future. Wie der Name schon sagt, setzen sich Omas (und Opas) für Nachhaltigkeit und Zukunft ein. Im Blick hat man nicht zuerst sich selbst, sondern die Kinder und Enkelkinder und den Planeten, den diese einmal erben werden. In ganz Deutschland gibt es mittlerweile schon rund 70 Regionalgruppen.

Die Würzburger Regionalgruppe hat in Partnerschaft mit dem Umwelt- und Klimareferat der Stadt Würzburg eine Ausstellung entwickelt, die nun im Rathaus-Foyer eröffnet wurde. Bürgermeister Martin Heilig betonte in seiner Begrüßung, dass man sich angesichts von immer neuen Temperaturrekorden und bedrohlichen Wetterextremen wirklich Sorgen um die Zukunft der Kinder und Enkelkinder machen muss, betonte aber: „Wir dürfen in Sachen Klimawandel nicht direkt von der Erkenntnis in Panik übergehen, sondern müssen überlegen, was jeder Einzelne und wir als Gesellschaft zusammen konkret tun können.“

Selbst aktiv werden, das ist auch der Ansatz von Angelika Deyerling und Gisela Schreiber von Omas For Future. Sie spüren eine große Verantwortung und meinen, ihre Generation habe ein beachtliches Stück zur derzeitigen Umweltsituation beigetragen. In ihrer gemeinsamen Rede machten sie deutlich: Eine Verbesserung der Klimasituation sei auch schon mit kleinen Schritten möglich. Beispielsweise könne man häufig ohne großen Verzicht vom Auto aufs Rad oder den ÖPNV umsteigen. Das bringe sogar weitere Vorteile wie Spaß und körperliche Gesundheit. Die fortschreitende und häufig unbekümmerte Zerstörung der Natur veranschaulichten sie mit einem Gedankenspiel: „Was nichts kostet ist in unserem System offensichtlich nichts wert. Wie wäre es wohl, wenn die Natur wie Firmen oder Dienstleister Rechnungen schreiben würde?“

Tatkräftig unterstützten auch PsychologInnen das Ausstellungs-Projekt sowie die soziale Bewegung im Allgemeinen. Sie bringen ihr psychologisches und therapeutisches Fachwissen ein. Es gilt auf Emotionen angemessen zu reagieren. Friederike Holtmann (Psychologists 4 Future) sprach vorallem den menschlichen Schutzmechanismus der Verdrängung an. Die einen wollen den Klimawandel nicht sehen, die anderen sehen hingegen den Ausweg nicht. Hier will man ansetzen, der Einzelne kann etwas tun, trägt aber auch nicht alleine die ganze Verantwortung.

Bürgermeister Martin Heilig, der das Umwelt- und Klimareferat der Stadt Würzburg leitet, zeigte vor den fachkundigen Gästen welche Anstrengung die Stadtverwaltung bereits in Sachen Klimaschutz unternimmt. Das übergeordnete Ziel ist 2040 klimaneutral zu sein, wie es der Stadtrat am 20.02.2022 beschlossen hat.

Ein Zusammenspiel von vielen Maßnahmen auf unterschiedlichsten Politikfeldern soll diesen ambitionierten Weg begleiten. Heilig nannte nach dem Verweis auf die wegweisenden Grundsatzbeschlüsse und Leitbilder viele konkrete Beispiele. So fördert die Stadt Fassaden- oder Dachbegrünungen, Mini-PV-Anlagen auf Balkonen oder private Baumpflanzungen finanziell. Man bezuschusst Beratungen zum energetischen Sanieren. Würzburg sorgt mit Messungen und Berechnungen für eine verbesserte Datengrundlage zu Klimahotspots im Stadtgebiet als zentrale Grundlage für nachhaltiges Bauen. Zudem setzt die Stadt auf nachhaltige Mobilität mit Taktverdichtungen bei der Straßenbahn, neuen Mobilstationen oder einem konsequenten Jobticket-Ausbau. Die gesamte Präsentation des Bürgermeisters kann man unter www.wuerzburg.de/538890 einsehen.

Die Ausstellung „Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?“ läuft noch bis zum 28. Februar. Jeweils donnerstags (9., 16. und 23. Februar) sind von 16 bis 18 Uhr Ansprechpartnerinnen und -partner der beiden Initiativen vor Ort. Ein Klimagesprächskreis findet am Donnerstag, 16. Februar von 16.30 bis 18 Uhr statt.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung geben die Organisatoren wie folgt an:
Montag und Mittwoch 8 bis 13 Uhr, Dienstag 8 bis 12 und 14 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr.

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