Aufatmend leben

Gastbeitrag von Daniel Rothe, Präsidium West-Östliche Weisheit der Willigis Jäger Stiftung

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Zum Leben braucht es Mut, ein klein wenig zumindest. Aber nicht mehr als man für den nächsten Atemzug braucht. Es klingt banal. Und das ist es auch. Aber dieses kleine bisschen Mut kann einen großen Stein ins Rollen bringen. Es geht nicht darum, die Augen zu verschließen vor den eigenen und gesellschaftlichen Problemen. Es geht nicht darum, die Dramatik der gegenwärtigen Situation zu leugnen. Um was es aber geht, ist die ganz persönliche Haltung. Es ist die persönliche Einstellung zu mir selbst, zu meiner Mitwelt und meinem Leben. Manche mögen es auch spirituelle oder religiöse Einstellung nennen.

Haltungen entstehen im Laufe des Lebens. Sie sind nichts Statisches, sondern sie ändern sich auch. Aber sie beeinflussen, wie jemand denkt und fühlt, wofür er oder sie sich einsetzt oder was jemanden kalt lässt. Darum ist es auch nicht egal, wie die jeweilige innere Haltung aussieht. Eine Haltungsänderung kann man nicht einfach so machen. Aber zulassen kann man sie. Sie geschieht.

Denn Haltungen entstehen aus dem persönlichen Erleben und Erfahren. Wer sich daher seinen Erfahrungen von mehr als allem Denken und Fühlen und dem Erleben von größer dimensioniert als alles nicht verschließt, wer nicht nur seiner Macht oder Ohnmacht, sondern auch dieser Lebenskraft vertraut, dessen Haltung wird sich verändern. So kann man dann nicht nur überle- ben, sondern lebendig leben und aufatmen.

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