Die meisten Menschen finden Meeresrauschen angenehm. Ebenso das Geräusch eines plätschernden Bachs. Oder das Rascheln von Blättern im Wind. „Die Natur ist eine der besten Tankstellen für unsere Seele, hier können wir unsere Batterien wieder aufladen“, sagt Alexandra Baum. Die Kinderpflegerin, die im Kindergarten St. Franziskus im Volkacher Stadtteil Fahr arbeitet, ist ausgebildete Klangpädagogin. Als solche weiß sie um die heilsamen Effekte von Naturgeräuschen auf Kinder und Erwachsene. Die Klänge der Natur, sagt sie, beruhigten und stärkten. Damit steht sie nicht allein. Es ist inzwischen durch zahlreiche Studien belegt, dass Naturgeräusche wie Vogelgezwitscher, Blätterrauschen oder das Plätschern von Wasser messbar zur Entspannung beitragen. Sie würden Cortisol senken, den Herzschlag regulieren und die Konzentration fördern. Die Wiener Umweltpsychologin Sandra Geiger verweist in Bezug auf die Wirkungen von Wasserklängen auf die sogenannte Stressreduktions-Theorie. Geiger zufolge würden Wassergeräusche von den meisten Menschen als positiv empfunden. Amerikanische Forschende1, die sich mit natürlichen Klanglandschaften in Nationalparks der Vereinigten Staaten befassten, kamen zu dem Ergebnis, dass das bewusste Hören von Naturgeräuschen Schmerzen und Stress verringern könne. Naturklänge könnten ihnen zufolge, die Stimmung aufhellen und kognitive Leistungen verbessern. „In unserer hektischen, unsicheren Zeit sehnen sich viele Menschen nach Ruhe, Rückzug und Stille”, sagt auch Alexandra Baum. Tatsächlich werde jedoch immer seltener Kraft in der Natur geschöpft. „Ich möchte deshalb Kindern und Erwachsenen mit ganzheitlicher Klangpädagogik einen Raum schenken, in dem sie träumen, entspannen, lauschen, atmen und singen dürfen“, erklärt die Volkacherin. Naturklänge hätten laut Baum viele positive Effekte: „Sie fördern Achtsamkeit, Präsenz, Balance und unterstützen das innere Gleichgewicht.“ Deshalb integriert sie in ihre Arbeit Waldbaden und achtsame Spaziergänge. Vor allem auf das bewusste Lauschen in der Natur setzt die Klang- und Entspannungspädagogin. Nun ist nicht jeder Tag vom Wetter her so, dass man in die Natur gehen könnte. Das macht bei Regen nur bedingt Spaß. „Ich arbeite in meiner ganzheitlichen Klangpädagogik auch mit naturreichen Klanginstrumenten“, so Baum. Die erzeugen beim Spielen nicht nur den Grundton: Es schwingen zugleich Obertöne mit. Die haben den gleichen tonalen Aufbau wie Naturtöne: „Ihr Klang ist meist sehr warm und harmonisch.“ Zu den von Alexandra Baum eingesetzten Instrumenten gehören Klangschalen, Gongs, Monochorde, Zimbeln, Koshi und Klangröhren. „Ich nutze sie zur Förderung von Achtsamkeit, Körperwahrnehmung, Konzentration, Kreativität sowie zur Unterstützung von Meditation und Fantasiereisen“, erklärt sie. Diese Klänge holten die Natur ins Zimmer, beruhigten und entspannten. Quelle: www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2013097118

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Naturgeräusche: Tankstelle für die Seele
Vogelgezwitscher, plätschernde Bäche und raschelnde Blätter können heilsame Wirkung entfalten
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