Wenn Retter ins Schwitzen kommen

Großaufgebot der Johanniter probt in Estenfeld für den Ernstfall

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155 Helfer waren bei der Großübung der Johanniter in Estenfeld im Einsatz, darunter acht Notärzte aus der Region, 105 Rettungskräfte der Johanniter aus ganz Bayern und 40 Feuerwehrleute aus Würzburg und den umliegenden Gemeinden. Foto: Regina Rodegra

155 Helfer waren bei der Großübung der Johanniter in Estenfeld im Einsatz, darunter acht Notärzte aus der Region, 105 Rettungskräfte der Johanniter aus ganz Bayern und 40 Feuerwehrleute aus Würzburg und den umliegenden Gemeinden. Foto: Regina Rodegra

155 Helfer, darunter 105 Johanniter aus ganz Bayern, 40 Feuerwehrleute aus den umliegenden Gemeinden sowie 8 Notärzte aus der Region probten für den Ernstfall. Das Szenario war ein Verkehrsunfall bei dem zwei PKWs kollidierten und ein Reisebus mit 42 Fahrgästen ausweichen musste. Die Helfer kannten das Szenario nicht und erfuhren erst nachdem die Szenerie fertig aufgebaut war, worum es sich handelte.

Warum dieses Szenario? „Aufgrund der immer größer werdenden Frequenz von Fernbuslinien steigt die Wahrscheinlichkeit, eines Ausnahmezustands für Rettungskräfte“, sagt Christoph Fleschutz, Pressesprecher der Johanniter in Würzburg.

„Die Sondergenehmigung, Blaulicht und Martinshorn bei der Großübung einschalten zu dürfen, war wichtig, damit auch das nötige Adrenalin bei den Helfern vorhanden ist, die mit Blaulicht einfach anders unterwegs sind. Mit dem Martinshorn ist der Ernstfall abgespeichert im Kopf“, so Fleschutz. Foto: Regina Rodegra

„Die Sondergenehmigung, Blaulicht und Martinshorn bei der Großübung einschalten zu dürfen, war wichtig, damit auch das nötige Adrenalin bei den Helfern vorhanden ist, die mit Blaulicht einfach anders unterwegs sind. Mit dem Martinshorn ist der Ernstfall abgespeichert im Kopf“, so Fleschutz. Foto: Regina Rodegra

Wenn ein Reisebus in einen Unfall verwickelt ist, seien meist nicht nur zwei, sondern gleich 40 bis 50 Verletzte zu befürchten, was ein Großaufgebot an Rettern notwendig mache. In voller Montur und bei 36 Grad Sonneneinstrahlung um 13 Uhr beim gestellten Unfall im Industriegebiet Estenfeld kamen die Helfer tüchtig ins Schwitzen – allerdings nur wegen der Hitze, nicht wegen des „Jobs“.

Den übten sie vorbildlich aus: Die Rettungskräfte aus Würzburg, Schweinfurt, Schwabach, Nürnberg, Mühlhausen, Kürnach, Ingolstadt und Estenfeld agierten überlegt und versiert und ließen sich auch durch aufgeregte Verletzte mit geschminkten Wunden nicht aus der Ruhe bringen.

Ein Lob auch an die schauspielerische Leistung der schreienden und taumelten Johanniter-Statisten aus dem Reisebus! Nach drei Stunden waren 13 Schwerverletzte und 25 leicht Verletzte medizinisch versorgt und/oder abtransportiert worden.

Foto: Susanna Khoury

Foto: Susanna Khoury

Über 30 Rettungsfahrzeuge, die mit Martinshorn anfahren durften, waren bei der Großübung im Einsatz. Darunter sieben Rettungswagen, neuen Krankenwagen, sechs Notarzt-Einsatzfahrzeuge und acht Feuerwehrautos sowie ein Rettungswagen der Malteser, ausgestattet mit allem für den Fall, dass Helfer, geladene Ehrengäste oder Pressevertreter wirklich medizinische Hilfe benötigten.

Es war an alles gedacht, sogar an ein Codewort, wenn während der Übung ein echter Notfall eintreten würde. Und das Codewort merkten wir uns alle gut (ich weiß es heute noch!), da die sengende Hitze auch den Journalisten und Pressefotografen ganz schön zu schaffen machte.

INFO
Die Fotos entstanden bei der Großübung der Johanniter in Estenfeld Ende August bei der Probe eines Ausnahmezustandes für Helfer. Hierbei handelt es sich um keine wirklich Verletzten, obwohl die hingeschminkten Wunden täuschend echt wirkten, www.johanniter-unterfranken.de.

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