Vom Schatten ins Licht …

Überflüssiges Accessoire oder sinnvolle Pflicht? Optikermeister Florian Wagenbrenner über Sonnenbrillen

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Der 38-Jährige Optometrist nennt selbst 42 Sonnenbrillen sein eigen. Seit 21 Jahren im Job, hat er sich jedes Jahr zwei geleistet: „Auch wenn ich sie nicht mehr alle trage, so kann ich mich doch von keiner trennen. Jede einzelne ist ein Stück Zeitgeschichte“, betont Wagenbrenner. Eine hat er sich geleistet zu Beginn seiner Ausbildung, eine andere als er das erste Mal allein in Urlaub fuhr, wieder eine als er seine erste Filialleitung in Frankfurt übernommen hatte. Im Bild: Florian Wagenbrenner mit Ehefrau Anja und Sohn Emil. Foto: Florian Wagenbrenner

„Die Sonne bringt viel Wärme und das Licht, aber Schatten, den bringt sie nicht“, sagt ein deutsches Sprichwort. Daher rät Optikermeister Florian Wagenbrenner vor allem im Ski- und Sommerurlaub zu Sonnenschutz für die Augen.

„Das UV-Licht und das kurzwellige blaue Licht sind schädlich für die Augen. Spätfolgen von zu vielen ungeschützten Blicken in die Sonne sind unter anderem Grauer Star oder Altersblindheit“, so der Optometrist.

Jeder Sonnenstrahl, der das Auge trifft, kann Schäden hinterlassen, die sich erst im Alter zeigen. Normalerweise reguliere das Pupillenspiel den Lichteinfall, so Wagenbrenner. Dennoch ist eine Sonnenbrille bei intensiver Sonneneinstrahlung sinnvolle Pflicht, nicht überflüssiges Accessoire!“

Vor allem am Meer, wo die Wasseroberfläche zusätzlich das Licht reflektiere oder auch im Hochgebirge, wo der Schnee diese Arbeit leiste. Ob eine Sonnenbrille braune, grüne, oder graue Gläser hat, verspiegelt ist oder im Ton der Handtasche eingefärbt, ist modische Spielerei. Wichtig sei, so der Augenoptiker mit eigenem Laden in der Bronnbachergasse in Würzburg, das CE-Zeichen. Dieses garantiere bestimmte Sicherheitsanforderung wie etwa relativ belastbar oder ausreichend kratzsicher.

Jede in Europa verkaufte Sonnenbrille trage in der Regel das Zeichen. Auch die Bezeichnung UV 400 (meist aufgedruckt auf der Innenseite des Bügels) biete Sicherheit fürs Auge. Sie besagt, dass die Gläser UVA-, UVB- und UVC-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern absorbiert.

Zudem gibt es Blendschutz-Kategorien von I bis IV, die dem nicht geschulten Auge Orientierung bieten. Kategorie I hat eine Lichtdurchlässigkeit von 43 bis 80 Prozent, also ein heller bis mittlerer Filter – geeignet für bedeckte Tage. Kategorie II mit dunklem Universalfilter und einer Lichtdurchlässigkeit von 18 bis 43 Prozent, ist das Must-have für den Sommer in Deutschland. Hingegen ist Kategorie III mit einem sehr dunklen Filter und einer Lichtdurchlässigkeit von acht bis 18 Prozent für den Urlaub in südlicheren Gefilden oder den Bergen gedacht.

Kategorie IV mit drei bis acht Prozent Lichtdurchlässigkeit taugt nur noch für Extremsport – auf dem Gletscher beispielsweise. Im Straßenverkehr dürfe diese Blendschutz-Kategorie laut Straßenverkehrsordnung nicht mehr getragen werden, so Florian Wagenbrenner.

Ein weiterer Faktor, der dem Schutz der Augen diene, sei die Größe der Gläser: „Bei einer Sonnenbrille sollten diese von der Augenbrauenlinie bis zur Wange gehen, am besten durchgewölbt, damit die Brille im Randbereich gut abschließt.“

Wer sich unsicher sei, ob seine Sonnenbrille all diese Kriterien erfüllt, könne dies bei fast jedem Optiker kostenlos prüfen lassen.

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