Neue Wege beschreiten

Mitarbeiter des Uniklinikums Würzburg haben Projektideen erarbeitet, die zu einem besseren Miteinander der Generationen führen sollen

0
Dr. Susanne Buld, Leiterin der Stabsstelle Betriebliche Sozial- und Konfliktberatung am UKW. Foto: Dr. Bernhard Rauh

Dr. Susanne Buld, Leiterin der Stabsstelle Betriebliche Sozial- und Konfliktberatung am UKW. Foto: Dr. Bernhard Rauh

Mit dem Demografiewandel in Deutschland verändern sich auch die Probleme der gesamten Gesellschaft. Die Herausforderungen, die sich hieraus ergeben, betreffen viele Lebensbereiche, auch Teilbereiche wie Unternehmen.

Dies war Anlass für das Uniklinikum Würzburg (UKW), sich zusammen mit der Hochschule für angewandte
Wissenschaften Würzburg Schweinfurt (FHWS) und der AOK Bayern auf einem Generationenkongress mit den Problemen älter werdender Mitarbeiter und Patienten näher zu beschäftigen.

Alle werden älter

Rund 100 Mitarbeiter entwickelten in Workshops Ideen, wie zukünftig die Beschäftigten des Klinikums aus unterschiedlichen Altersgruppen und Lebensphasen noch besser zusammenarbeiten können.

Zu Beginn der Veranstaltung umriss der ehemalige Ärztliche Direktor des Uniklinikums, Prof. Christoph Reiners, die aktuellen Herausforderungen der betrieblichen Gesundheitsförderung am UKW, wie auch in
der gesamten Gesundheitsbranche: „Vieles hängt mit dem demografischen Wandel zusammen. So wird zum Beispiel nicht nur unser Personal durchschnittlich immer älter, es steigt auch die Zahl der multimorbiden und pflegeintensiven Patienten. Das heißt, die körperlichen und psychischen Belastungen
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Arbeit am Patienten wachsen.“

Darüber hinaus entstehe zusätzlicher Druck aus den jeweils unterschiedlichen Lebenssituationen, wie Reiners weiter erklärte. So wollten jüngere Mitarbeiter Beruf und Familie vereinbaren, während sich Menschen in der Lebensmitte oft in der Pflege älterer Angehöriger engagierten.

Herausforderung Sonderwelt

Es fand ein zweitägiger Mitarbeiter-Workshop mit freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des UKWs statt. „Das Spektrum reichte von Berufsanfängern bis zu Kollegen mit 40-jähriger Betriebszugehörigkeit und bildete viele Hierarchieebenen aus patientennahen Berufsgruppen ab“, berichtet Dr. Susanne Buld. Foto: UKW

Es fand ein zweitägiger Mitarbeiter-Workshop mit freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des UKWs statt. „Das Spektrum reichte von Berufsanfängern bis zu Kollegen mit 40-jähriger Betriebszugehörigkeit und bildete viele Hierarchieebenen aus
patientennahen Berufsgruppen ab“, berichtet Dr. Susanne Buld. Foto: UKW

Ähnlich äußerte sich Prof. Theresia Wintergerst von der FHWS. Sie betonte, dass jede Generation ihre eigene Sonderwelt habe, was man am Beispiel der Digitalisierung sehr gut sehen könne. Eine mögliche Lösung sei beispielsweise, junges Wissen und älteres Dienstwissen zusammenzubringen.

„Dazu ist unter anderem die Schaffung von Spielräumen nötig, die Menschen in unterschiedlichen Berufsphasen befähigen, ihre jeweiligen Stärken einzubringen“, so Wintergerst weiter.

Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine lohnende Investition, wie Volker Weißmann vom Bereich Gesundheitsförderung der AOK Bayern erklärte. Grundproblem des heutigen Arbeitslebens sei, dass die
Stressbelastung höher geworden und die Arbeitsverdichtung zugenommen habe.

So müsse heute bei gleichem Personal rund 20 Prozent mehr Arbeit geleistet werden als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.

Damit bot sich für den Generationenkongress und seiner Hauptorganisatorin, Dr. Susanne Buld, ein breites Themenspektrum mit den unterschiedlichsten Arbeitstiteln wie altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitszeitgestaltung oder lebenslanges Lernen.

Buld zum weiteren Vorgehen: „Der Arbeitskreis ,Betriebliches Gesundheitsmanagement‘ des Uniklinikums Würzburg wird jetzt die auf dem Kongress vorgestellten Projektideen nach ihrer Machbarkeit bewerten und jene herausgreifen, die dann noch im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden sollen.“

Share.