(K)ein Rentner-Roman

Ellen Berg: Zur Hölle mit Seniorentellern!

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Foto: Aufbau Verlag

Foto: Aufbau Verlag

Ein bisschen erinnert Ellen Bergs Hommage an die „neuen Alten“ an das Beecham House, wo vier pensionierte Opernsänger alle aufmischen und am Ende das Altenheim, in dem sie leben, vor dem Ruin retten.

Anders als beim Filmstreifen „Quartett“, dem Regiedebüt von Dustin Hoffmann 2013, geht es in Bergs Roman um die Flucht aus dem Heim, das alles andere als heimelig ist.

Da gibt es nichts mehr zu retten (außer sich selbst), so die Meinung des subversiven Einstein-Clubs, dem sich Elisabeth (70), die Hauptfigur, anschließt.

Von ihrem Töchtern, gegen ihren Willen, ins Altenheim abgeschoben verbündet sie sich mit Gleichgesinnten und plant ihre Flucht im großen Stil – zwischen Rentnerbingo und Rock´n´Roll.

Und mit einer gehörigen Portion an krimineller Energie, frei nach dem Motto: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!“, gehen die vermeintlich Verrückten auf Erkundungstour außerhalb ihres zugewiesenen Radius.

Dort, in der Kneipe um die Ecke, schmieden sie unmöglich anmutende Pläne, die sie zwischen „love and hate“ (ja, auch in Alter gibt’s das noch…) in die Tat umsetzen.

Etwas surreal mutet das Ende schon an, ist es womöglich auch! Dafür ist es ja ein Roman, aber „(K)ein Rentner-Roman“, wie die Autorin untertitelt.

Ellen Berg

Zu Hölle mit Seniorentellern

Aufbau Verlag 2014

ISBN 978-3-7466-2980-3

Preis: 9,99 Euro

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