Den Körper runterkühlen

Meerrettich, Rote Beete & Co: Claudia Süssenguth über Wintergemüse, das gut tut

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Rote Beete. Bild: ©depositphotos.com/Soyka564

Meerrettich kennen die meisten als Gewürz in Saucen oder für Fleisch und Meeresfrüchte. Die unscheinbare Wurzel mit dem starken Geschmack stammt, wie Kohl, Brokkoli, Wasabi oder Senf, aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).

Und wird seit Jahrhunderten nicht nur für kulinarische, sondern auch für medizinische Zwecke genutzt.

Meerrettich enthält Ballaststoffe, ist unter anderem reich an Vitamin C, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Eine aktuelle Laborstudie¹ hat neue Hinweise für die bereits in früheren Forschungsarbeiten belegte anti-entzündliche Wirkung des Meerrettichs geliefert.

Die Wissenschaftler konnten in einem Meerrettichwurzel-Extrakt, neben den bisher bekannten Senfölen, noch weitere anti-entzündlich wirksame Substanzen nachweisen. Auch Claudia Süssenguth, Inhaberin des Naturkostladens „Lollo Rosso“ in Würzburg weiß um dessen wohltuende Wirkung.

„Nach einem heißen Sommer muss sich der Körper auf den kühleren Herbst und Winter einstellen und stabilisieren. Von außen kann er das zum Beispiel mit Fichten- oder Meersalz-Bädern. Von innen etwa mit Meerrettich, Topinambur, Pastinaken oder Roten Beeten.“

Topinambur versorge mit Linolsäure und Natrium, Pastinaken mit Kalium und Vitamin C und die Roten Beete vor allem mit Eisen, Vitamin B und Folsäure. Rote Beete enthalten außerdem Betanin, einen natürlichen Entzündungshemmer, sowie Magnesium, Kalium, Phosphor und Jod. Dem hohen Nitrit-Gehalt im Rote-Beete-Saft, den auch Claudia Süssenguth schätzt, sagt man nach, dass er hilfreich sei, um bei gesunden Menschen den Blutdruck zu senken².

„Das Wissen darum haben viele Leute“, sagt Süssenguth. Danach zu handeln sei aber eine andere Sache. Die Fertigpizza am Abend sei schließlich bequem. Die erfahrene Fachfrau, die seit fast 40 Jahren Naturkost vertreibt, bricht daher eine Lanze für Obst und Gemüse aus der Region.

Produkte aus dem Süden Europas, angebaut unter Glas oder in Monokulturen, halbrohe Ernten, die eingelagert oder tiefgefroren und bei Bedarf wieder aufgetaut und verkauft werden, lehnt sie ebenso ab wie chemische Behandlungsmethoden.

„Obst und Gemüse verliert dabei zu viel Nährstoffe und es bleiben Rückstände, die wir mitessen“, ist sie überzeugt. „Bio-Qualität ist mit Sicherheit mühevoller. Aber sie lohnt sich. Kommt sie doch am Ende der Gesundheit und der Erde zugute.“

Quellen: ¹Herz, C. et al.: Evaluation of an aqueous extract from horseradish root (Armoracia rusticana radix) gainst lipopolysaccharide-induced cellular inflammation reaction. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, Volume 2017, Article ID 1950692 (2017); ² Hobbs DA1, Kaffa N, George TW, Methven L, Lovegrove JA.: Blood pressure-lowering effects of beetroot juice and novel beetroot-enriched bread products in normotensive male subjects. Br J Nutr. 2012 Dec 14;108(11):2066-74. doi: 10.1017/S0007114512000190. Epub 2012 Mar 14.

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