Den Boden entzogen

Das Verschwinden des Wiesen-Champignon mahnt den Raubbau an der Natur an

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Der Wiesen-Champignon oder auch Feld-Egerling ist eine von mehr als 60 Champignon-Arten in Deutschland. Alle Vertreter dieser Gattung wachsen auf Erde, Kompost, Laub- und Nadelstreu und ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial. Foto: ©depositphotos.com/@Torsakarin

Mit dem Wiesen-Champignon stellt die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) den wild wachsenden Verwandten des Zucht-Champignons als „Pilz des Jahres 2018“ vor.

Der einst weit verbreitete Pilz verliere durch intensive Grünlandnutzung mit immensen Stickstoffüberschüssen in Deutschland viele Lebensräume: „Naturnahe Wiesen werden umgebrochen und zur Erzeugung von Energiepflanzen wie Mais genutzt. Nährstoffarme, naturschutzfachlich wertvolle Böden werden als Bauland ausgewiesen. Übermäßiges Ausbringen von Gülle belastet nicht nur das Trinkwasser mit Nitrat“, so die DGfM.

Der Wiesen-Champignon, auch Feld-Egerling genannt, benötigt naturverträglich bewirtschaftetes Grünland. Die Fruchtkörper des Speisepilzes erscheinen zwischen Juli und Oktober. Insbesondere in warmen, trockenen Sommern oder nach ergiebigen Regenfällen sprießen sie zu Hunderten aus dem Boden.

Sammler sollten den schmackhaften Wiesenpilz aber nicht mit giftigen Karbol-Champignons verwechseln, so die Warnung der DGfM. Der giftige „Doppelgänger“ ist neben seinem unangenehmen, an Tinte erinnernden Geruch, an intensiver Gelbfärbung am unteren Stielfleisch erkennbar.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V.

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