Christoph Maack wird Leiter der Translationalen Forschung am DZHI

Der Experte für Bioenergetik aus Homburg wird die Brücke von der Grundlagenforschung zur klinischen Forschung bauen

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Christoph Maack wird Leiter der Translationalen Forschung am DZHI. Foto: ©DZHI, Sebastian Ziegaus

Klinisch tätig sein und gleichzeitig Grundlagenforschung in seinem Spezialgebiet der Herzinsuffizienz betreiben – so stellt sich Prof. Dr. Christoph Maack seinen Traumjob vor. Die entsprechende Infrastruktur hat er jetzt im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) gefunden. Der Kardiologe und Experte für Bioenergetik aus Homburg hat zum 1. August 2017 die Leitung des Departments Translationale Forschung übernommen.

Ein attraktiver Standort mit einer tollen Infrastruktur und eine schöne Stadt. So lockte Christoph Maack seine Familie und vier Mitarbeiter aus der ehemaligen Forschergruppe von Homburg nach Würzburg und zum Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz DZHI. In der Tat ist das DZHI, das als Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum verschiedene Disziplinen und Fachrichtungen vereint, für einen tief in der Grundlagenforschung verwurzelten Kardiologen der perfekte Arbeitsplatz. Der 45-jährige Vater von zwei Töchtern betreibt bereits seit 1996 Grundlagenforschung im Bereich der Herzinsuffizienz und freut sich auf die neue Herausforderung als Leiter der Translationen Forschung. Er wird künftig die Brücke bauen zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung, also eine Idee aus der Grundlage heraus in die klinische Anwendung bringen.

„Ich freue mich sehr darauf, mit Forschern aus den anderen Departments des DZHI wie der Epidemiologie, Genetik und Bildgebung direkt zusammenzuarbeiten und die Forschungsschwerpunkte zusammenzuführen“, kommentiert Christoph Maack seinen Start. „Das Besondere am DZHI ist aber auch, dass es nicht nur innerhalb der Kardiologie unterschiedliche Aspekte gibt, sondern dass man hier auch integrativ denkt und die Komorbiditäten der Herzinsuffizienz wie Erkrankungen der Niere und des Stoffwechsels, aber auch neurologische und psychologische Krankheitsbilder mit berücksichtigt.“ Maack ist als Facharzt und Oberarzt für Innere Medizin und Kardiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg in zahlreiche Disziplinen vorgedrungen und bringt somit beste Voraussetzungen mit. Er wird in Würzburg weiterhin als Arzt tätig sein, sowohl in der Ambulanz des DZHI als auch in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Würzburg. Darüber hinaus wird er weiter gemeinsam mit seinem Team, das er zum Teil aus Homburg mitgebracht hat, an seinem Spezialgebiet forschen.

Maacks Spezialgebiet ist das Zusammenspiel des Kalziumhaushalts mit den Prozessen der Energiegewinnung am Herzen. „Die Muskelkontraktion bei jedem Herzschlag ist streng kalziumabhängig“, erklärt er. „Das Kalzium ist gewissermaßen die Zündung für die Kontraktion. Das Ganze verbraucht aber Energie. Zentral sind hierbei die Kraftwerke der Zellen, die so genannten Mitochondrien. In ihnen wird der Treibstoff der Zelle, das ATP (Adenosintriphosphat) hergestellt. Ist nun der Kalzium-Haushalt gestört, beeinträchtigt das die Funktion der Mitochondrien, was wiederum ein Energie-Defizit und oxidativen Stress verursacht und das Herz letztendlich schwächt.“

Diese Prozesse wollen Christoph Maack und sein Team besser verstehen, um Therapien zu entwickeln, die den oxidativen Stress verhindern und alles in Balance bringen. Medikamente, die direkt an Mitochondrien angreifen und dadurch die Herzinsuffizienz verzögern oder gar verhindert, sind derzeit bereits in experimenteller und klinischer Erprobung. Der Durchbruch steht aber noch aus.

Dr. Sebastian Ziegaus, kaufmännischer Geschäftsführer des DZHI kommentiert die Berufung von Christoph Maack wie folgt: „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, Christoph Maack für das DZHI zu gewinnen. Das belegt die Attraktivität des Standorts für die Herzinsuffizienzforschung. Mit ihm und seinem Team komplettieren wir das Forschungsspektrum des DZHI und kommen unserem Ziel näher, die Herzinsuffizienz besser zu verstehen und letztlich auch besser behandeln zu können.“

Zum Lebenslauf von Christoph Maack: Sein Medizin-Studium in Köln schloss Christoph Maack im Jahr 2000 mit einer Summa cum laude-Promotion ab. Mit seinem Doktorvater und langjährigen Wegbegleiter Prof. Dr. Michael Böhm ging er zunächst ans Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg, wo er seine Facharztausbildung als Internist und Kardiologe fortsetzte. Von 2002 bis 2005 widmete er sich als Postdoc an der Johns Hopkins Universität in Baltimore (USA) ganz und gar der Forschung. Zurück in Homburg verfolgte er sowohl die klinische Karriere als auch die Forschung. Im Jahr 2011 wurde er Facharzt für Innere Medizin und 2015 für Kardiologie, 2012 Oberarzt der Inneren Medizin III (Kardiologie). In der Forschung hat ihn das Emmy Noether Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft weitergebracht, wie er selbst sagt. Mit dem Exzellenz-Stipendium konnte er von 2006 bis 2011 eine eigenständige Arbeitsgruppe aufbauen, die zusätzlich durch Teilprojekte einer in Homburg ansässigen Klinischen Forschergruppe (KFO 196) und eines Sonderforschungsbereichs (SFB 894) ergänzt wurde. Zudem lehrte er seit Ende 2012 als W3 Heisenberg-Professor für Kardiovaskuläre Physiologie und Bioenergetik an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes. An der Universität Würzburg wird er den Lehrstuhl für Translationale Forschung innehaben.

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