Boil it, cook it, peel it – or forget it!

Schutz vor Durchfallerkrankungen in den Tropen

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Foto: Bertel Bühring

Foto: Bertel Bühring

In Deutschland beginnt jetzt die dunkle Jahreszeit. Für viele Anlass, in tropischen Gefilden nochmal Sonne zu tanken. Die Hälfte aller Fernreisenden leidet jedoch erst einmal an Durchfallerkrankungen.

Daher sprechen Tropeninstitute einfache Regeln für den Genuss von Nahrungsmitteln und Getränken im fernen Urlaubsland aus. Gemieden werden sollen: Austern oder andere rohe Meeresfrüchte, roher Fisch oder gar selbstgeangelte Fische (auch gebraten), da sie giftig sein können, rohes Fleisch, Salate und rohes Gemüse, Obstsalat, Eis (sowohl als Speiseeis als auch als Eiswürfel), kalte Buffets, Leitungswasser, nicht pasteurisierte Milch oder Tiefkühlprodukte (Kühlkette oft unterbrochen).

Die alte englische Faustregel gilt nach wie vor: „Boil it, cook it, peel it or forget it“ – „Koch es, brat es, schäl es oder vergiss es!“ Wasser ist immer abzukochen. Am besten nimmt man nur in Flaschen abgefülltes Wasser zu sich. Diese müssen original verschlossen sein. Zum Zähneputzen sollte man auf
Mineralwasser zurückgreifen.

Tee und Kaffee sind in der Regel unbedenklich, ebenso Bier und Wein. Eine besondere Gefahr geht von den Eiswürfeln in den Getränken aus, die man aufgrund der großen Hitze in den jeweiligen Regionen unbedacht
und in großer Menge in die Getränke gibt. Selbst wenn nur Getränke aus industriell abgefüllten Flaschen verwendet werden – mit einem Eiswürfel aus vorher nicht abgekochtem Wasser werden sie zum potentiellen Durchfall-Verursacher.

Wenn es keine Möglichkeit gibt, hygienisch sichere Lebensmittel zu bekommen, lässt sich das Risiko, sich etwas einzufangen minimieren, indem man nur kleine Portionen an Essen zu sich nimmt. Die Magensäure kommt mit einem geringen Anteil an Krankheitserregern zurecht und kann diese selbst vernichten.

Auch Alkohol oder scharfe Gewürze beugen Durchfallerkrankungen bisweilen vor. Falls es einen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch erwischt, heißt das oberste Gebot: viel Trinken! Am besten ersetzt man die durch den Durchfall verlorene Flüssigkeit durch gezuckerten Tee.

Salz- oder glucosehaltige Lösungen sind vor allem für ältere Menschen und Kinder ratsam. Diese kann man fern von zuhause auch leicht selbst herstellen (mit einem Liter Saft, einem Teelö el Kochsalz, zwei Esslöffel Zucker oder mit einem Liter schwarzem Tee, einem Teelöffel Kochsalz, zwei Esslöffel Zucker und dem Saft von zwei Orangen). Auch der Verzehr von Salzstangen, Weißbrot, Haferschleim oder
Bananen sowie das Trinken von Cola kann helfen. Wenn nach 48 bis 72 Stunden keine Besserung auftritt, sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden.

Quelle: Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG), Arbeitsgruppe „Reisemedizin“

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