100.000 Euro-Spende für die Parkinson-Forschung am Uniklinikum Würzburg

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Mit der Spende von Thorsten Fischer will Prof. Jens Volkmann, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg, die Parkinson-Therapieforschung speziell durch Nachwuchswissenschaftler/innen fördern. Foto: Neurologische Klinik / Uniklinikum Würzburg

Mit der Spende von Thorsten Fischer will Prof. Jens Volkmann, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg, die Parkinson-Therapieforschung speziell durch Nachwuchswissenschaftler/innen fördern.
Foto: Neurologische Klinik / Uniklinikum Würzburg

Thorsten Fischer, Gründer, Inhaber und Geschäftsführer der Würzburger Online-Druckerei Flyeralarm, spendete kürzlich der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg 100.000 Euro. Das Geld soll zur Entwicklung neuer Therapien gegen die Parkinson-Erkrankung dienen.

Ein Krankheitsfall in seinem persönlichen Umfeld brachte Thorsten Fischer, den Gründer, Inhaber und Geschäftsführer der Würzburger Online-Druckerei Flyeralarm, dazu, sich mit der Parkinson-Erkrankung und deren aktuellen Therapiemöglichkeiten intensiver auseinanderzusetzen. Über Prof. Alfred Forchel, den Präsidenten der Würzburger Universität, nahm er Kontakt zu Prof. Jens Volkmann, den Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) auf. Die Klinik genießt nicht nur einen hervorragenden Ruf in der Diagnostik und Behandlung von neurologischen Bewegungsstörungen generell – Prof. Volkmann selbst ist zudem ein international anerkannter Parkinson-Experte.

Exzellenzzentrum für Parkinson-Krankheit
Der Klinikdirektor berichtet: „Bei einem Laborbesuch stellten wir Thorsten Fischer unsere Projekte zur Frühdiagnostik der Parkinson-Krankheit anhand von Hautbiopsien sowie Studien zu den Wirkmechanismen der tiefen Hirnstimulation vor. Bei letzterer kann über eine Schrittmacherbehandlung des Gehirns die Motorik des Parkinson-Patienten verbessert werden.“ Diese Arbeiten der Würzburger Universitäts-Neurologie fanden bereits große internationale Anerkennung und festigten laut dem Direktor die Position seiner Klinik als Exzellenzzentrum in der klinischen Versorgung und Erforschung von Parkinson.

Spenderwunsch: Neue Therapien vorantreiben
„Der Klinikbesuch machte deutlich, dass es neben der Behandlung der eigentlichen Krankheitssymptome in der aktuellen Forschung auch darum geht, dem Patient ein so weit wie möglich selbstständiges Bewältigen des Alltags zu ermöglichen“, schildert Thorsten Fischer und fährt fort: „Neue Therapien hierzu befinden sich noch in einem frühen Experimentierstadium. Diese zu forcieren, ist mein Anliegen. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass die Krankheit weiter erforscht und so gegengesteuert werden kann.“ Deshalb spendete er der Neurologischen Klinik und Poliklinik des UKW in diesem Sommer 100.000 Euro.

Rotationsstipendium ermöglicht Nachwuchswissenschaftlern das Forschen
Prof. Volkmann weiß auch schon, wofür das Geld konkret eingesetzt wird: „Der Fortschritt auf diesem Gebiet hängt in hohem Maße vom kreativen Engagement unserer Nachwuchswissenschaftler ab. Diese haben sich jedoch häufig noch nicht für eine staatliche Förderung qualifiziert, weil Vorarbeiten fehlen. Gleichzeitig werden gerade unsere jüngeren Ärztinnen und Ärzte durch die klinische Arbeit am Patienten in ihrer wissenschaftlichen Ausbildung gebremst.“ Vor diesem Hintergrund entstand laut dem Klinikdirektor die Idee, ein Rotationsstipendium einzurichten, das den Wissenschaftler/innen eine vorübergehende Freistellung von der klinischen Arbeit für eine Periode der Grundlagenforschung ermöglicht. „Ich bin Herrn Fischer sehr dankbar, dass er mit seiner großzügigen Spende die Umsetzung dieses Projekts ermöglicht“, unterstreicht Prof. Volkmann.

Spenden für medizinische Forschung immer wichtiger
Auch Prof. Matthias Frosch, der Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Würzburg, beobachtet, dass die Zuwendungen von privater Seite für die medizinische Forschung immer wichtiger werden. „Der Staat zieht sich mittlerweile in einem Ausmaß aus der Grundfinanzierung der Universitätsmedizin zurück, dass die gute Ausbildung des ärztlichen und wissenschaftlichen Nachwuchses bedroht ist und der medizinische Fortschritt durch fehlende Mittel für Forschung und Lehre behindert wird“, bedauert Prof. Frosch.

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